Monheim/Hilden Schulsozialarbeiter sind unverzichtbar

Monheim/Hilden · Schulsozialarbeiter beraten Lehrer, Schüler und Eltern in Konfliktsituationen. Im Kreis wird gerade überlegt, wie deren Stellen erhalten werden können.

 Schulsozialarbeiter Helge Marquardt aus Monheim muss sich um seinen Job nicht sorgen. Er arbeitet unbefristet für die Stadt. © und

Schulsozialarbeiter Helge Marquardt aus Monheim muss sich um seinen Job nicht sorgen. Er arbeitet unbefristet für die Stadt. © und

Foto: RALPH MATZERATH

Schulsozialarbeiter sind unverzichtbar. Das bestreitet kein Sozial- oder Schuldezernent im Kreis Mettmann. Zurzeit ist die Finanzierung der ursprünglich vom Bund befristet finanzierten Stellen 2015/2016 noch nicht geklärt.

In Monheim arbeitet Helge Marquardt als "klassischer" Schulsozialarbeiter an der Peter Ustinow Gesamtschule. Er ist seit viereinhalb Jahren beim Jugendamt der Stadt beschäftigt, "im Rahmen von Mo.Ki - Monheim für Kinder - haben wir ein ganzes Präventionsnetzwerk aufgebaut, damit kein Kind ins Abseits gerät." Faktisch heißt das, dass "alle 5. Klassen zwei Wochenstunden Sozialtraining haben. Da werden ihnen unter anderem Werte vermittelt und Tipps gegeben, wie sie mit Beleidigungen umgehen können."

Marquardt ist auch Vermittler, wenn es gilt, Streit unter Schülern zu schlichten. Er berät Eltern, deren Kinder gemobbt werden und spricht mit Kindern, die im Unterricht stören. "Manche sind länger in der Beratung. Denen werden Ziele gesetzt; einige lasse ich Verhaltenstagebücher führen." Darüber hinaus macht er mit einer Gruppe von Schülern Ball- und Kugelspiele in einer AG. Marquardt hat Kollegen, die nicht bei der Stadt, sondern bei der Bezirksregierung angestellt sind oder bei Wohlfahrtsverbänden wie der AWO. Sie alle arbeiten eng zusammen und vermitteln ihre Klientel untereinander weiter. Manche haben befristete Arbeitsverträge, andere - wie er - unbefristete.

Im benachbarten Hilden läuft der Vertrag von Schulsozialarbeiterin Wibke Paas Ende 2014 aus, denn ihre Stelle war befristet. Wie es weitergeht, weiß sie noch nicht. Paas berät im Familienbüro "Stellwerk" in erster Linie Eltern, bei denen das Geld knapp ist und erklärt ihnen, wie sie an Zuschüsse aus dem Bildungs- und Teilhabepaket kommen. "Es geht um Geld für Klassenfahrten, Nachhilfe, Schulessen und Sportvereine."Wibke Paas ist eng vernetzt mit all den anderen Stellen in Hilden, die die unterschiedlichsten Arten von Hilfen für Kinder und deren Familien anbieten. Sie weiß, wo sie die Leute hinschicken muss und stellt die Kontakte her. "Manchmal machen wir auch gemeinsame Termine." Kreiskämmerer Martin Richter ist optimistisch, dass zumindest ein großer Teil der vom Bund finanzierten Schulsozialarbeiter aus dem Bildungs- und Teilhabepaket gehalten werden können: "Wir warten darauf, dass Bund und Land sich endlich darüber einigen, wer in Zukunft zahlt. Während der Übergangszeit, 2015, bin ich zuversichtlich, dass der Kreis zahlt. Halb so viel wie der Bund bis Ende 2013, 1,2 statt wie bisher 2,5 Millionen Euro. Die Dezernenten wollen das." Der Kreis, erklärt er noch, werde sich dieses Geld über die Kreisumlage von den Städten zurückholen.

(RP)
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