Langenfeld Schüler diskutieren mit NRW-Minister

Langenfeld · Die Zukunft Europas ist das Thema von Stephan Holthoff-Pförtner (CDU). Er besuchte die Gesamtschule.

 Der erste Gast der Veranstaltungsreihe "Bettine trifft .... war NRW-Minister Stephan Holthoff-Pförtner (CDU). Sein Thema, das er mit Schülern diskutiert hat: Europa und Internationales.

Der erste Gast der Veranstaltungsreihe "Bettine trifft .... war NRW-Minister Stephan Holthoff-Pförtner (CDU). Sein Thema, das er mit Schülern diskutiert hat: Europa und Internationales.

Foto: RALPH MATZERATH

Passend zum Europatag 2018 war am Montagabend in der Gesprächsreihe "Bettine trifft..." Dr. Stephan Holthoff- Pförtner (CDU), NRW-Minister für Europa und Internationales, Gast in der Bettine-von-Arnim-Schule. Schulleiter Peter Gathen begrüßte rund 150 Schüler der Klassen elf und zwölf, Lehrer und Eltern zum ersten Abendtermin der 2014 ins Leben gerufenen Gesprächsreihe mit Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens.

Holthoff-Pförtner wurde vor dem Schulgebäude von den Moderatoren Lea Freitag aus Hilden und Felix Schimmel aus Langenfeld begrüßt, die vorab in den So-Wi-Kursen zum Thema "Quo vadis Europa" fast 30 Fragen vorbereitet hatten. Beeindruckt war der prominente Gast vom Spalier mit Schülern aus 16 verschiedenen Ländern am Eingang des Forums. Musikalisch stimmte die Schulband aus Lehrern und Schülern die Gäste auf die Diskussion ein. Nach der Vorstellung Holfhoff-Pförtners begann eine lebhafte Diskussion.

"Europa ist unsere Zukunft, Europa ist unser Schicksal." Das Zitat des Altkanzlers Helmut Kohl, dessen rechtlicher Beistand er jahrelang war, stellte Holthoff-Pförtner an den Beginn seiner Antworten. Er outete sich als "begeisterter Föderalist", der im freiheitlichen Zusammenschluss der Bundesländer zur Bundesrepublik eine für die Zukunft wünschenswerte "Blaupause für Europa" sieht. Den Brexit hält er für eine nicht nur wirtschaftliche Schwächung Europas. Nur im Falle einer Ablehnung der voraussichtlich 2020 ausverhandelten Verträge durch die Briten sieht er eine Chance, das Ausscheiden der Briten zu verhindern.

Die Antwort auf die Europamüdigkeit in anderen Ländern könne letztlich nur "mehr Europa" sein, nicht mit mehr Reglementierung, "sondern vernünftiger und gegebenenfalls kleiner". Es muss unterschiedliche Mitgliedschaften und Geschwindigkeiten geben, "wir können nicht auf den Letzten warten". Ihn sorgt die Entwicklung in Ungarn und Polen, "die einer Wertegemeinschaft beigetreten sind und nun die Grundlagen des Vertrages nicht beachten".

Intensive und kritische Fragen stellten die Schüler zu den Themen Flüchtlinge, dem Zustand in den Flüchtlingslagern Afrikas, den Aktivitäten von Frontex und Rüstungsexporten. "Wie kann die EU Flüchtlinge im Mittelmeer ertrinken lassen?" Holthoff-Pförtner räumte ein, dass die Situation (auch) die EU überfordert, und begründete die Notwendigkeit, Außengrenzen zu schützen und den Millionen potenziell Fluchtwilligen zu zeigen, dass der Weg nach Europa nicht offensteht. "Internationale Absprachen zur Bekämpfung der Fluchtursachen sind nicht möglich, denken Sie an die aktuelle Situation in Syrien". Er räumte ein, "die Probleme sind für uns nicht schuldlos zu lösen".

Die nächste Veranstaltung der Reihe "Bettine trifft..." findet am Donnerstag, 3. Mai, im Forum der Bettine-von-Arnim-Schule von 8.30 bis 10 Uhr statt.

Gast ist die NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP).

(RP)
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