Kreis Mettmann Schlossproduzent BKS beeindruckt den Nachwuchs

Kreis Mettmann · Die Wirtschaftsjunioren besichtigten das Werk in Velbert. Rund 560 Mitarbeiter sind an dem Standort beschäftigt.

 Die Besuchergruppe der Wirtschaftsjunioren in den Räumlichkeiten des Schließsysteme-Herstellers BKS.

Die Besuchergruppe der Wirtschaftsjunioren in den Räumlichkeiten des Schließsysteme-Herstellers BKS.

Foto: Stefan Mülders

Mit gut zwei Dutzend Mitgliedern besuchten die Wirtschaftsjunioren (WJ) Niederberg auf ihrem Juli-Monatstreffen den Velberter Schloss- und Beschlägeproduzenten BKS. Georg Meyer, Mitglied der Werksleitung, gab einen Überblick über das Traditionsunternehmen und führte die Gruppe anschließend durch die 56.000 Quadratmeter großen Werkshallen.

BKS (Boge & Kasten, Solingen) wurde 1903 gegründet und 1983 als bekanntester deutscher Hersteller von Schlössern, Türschließern, Schließanlagen und Panikschlössern in die Unternehmensgruppe Gretsch-Unitas integriert. Zur Holding mit Sitz in Ditzingen gehören neben BKS unter anderem noch die Produktionsstätten GU Baubeschläge und Ferco International im französischen Sarrebourg. Insgesamt besteht die Unternehmensgruppe aus mehr als 50 Produktions- und Vertriebsgesellschaften in 35 Ländern.

In Velbert sind aktuell rund 560 Mitarbeiter beschäftigt, die den Betrieb rund um die Uhr an sieben Tagen der Woche aufrecht erhalten. "Wir haben die Betriebsfläche immer weiter reduziert. Das nicht, weil die Produktion rückläufig wäre, sondern weil wir durch effizientere Prozesse zahlreiche Maschinen einsparen konnten", erklärt Meyer. In der Stanzerei beispielsweise sei der Maschinenpark von 15 auf 3 reduziert worden. "Davon sind aber auch nur noch zwei in Betrieb, die dritte dient als Reserve. Und mit diesen beiden Stanzen produzieren wir mehr Teile als damals mit 15." Die meisten strukturellen Maßnahmen wurden in den vergangenen zehn Jahren vollzogen. Dabei setzen Meyer und die Führungskräfte bei BKS stark auf die Mitwirkung der Mitarbeiter, die die neuen Arbeitsplätze mitgestalteten und immer wieder Verbesserungsvorschläge einbringen. "Im vergangenen Jahr haben wir über 3.000 Vorschläge der Mitarbeiter umgesetzt."

Das neue Prinzip setzt auf Montage im Stehen statt im Sitzen. "Die Mitarbeiter holen sich die benötigten Halbteile aus den Regalfächern und montieren auf dem Weg zum nächsten Lagerplatz." Dabei werden sie durch grüne und rote Leuchten geleitet - weil der Auftrag digital gespeichert und im gut strukturierten System hinterlegt ist, welche Bauteile sich wo befinden.

Damit hat BKS sich höchst flexibel in der Produktion aufgestellt. "Wir liefern rund 20 Prozent aus Lagerbestand, 80 Prozent werden direkt auf Kundenbestellung produziert und geliefert." Und das ab einer einzelnen Stückzahl. "Wenn Sie als Kunde einen Zylinder benötigen, wollen Sie keine drei oder fünf kaufen", sagt Meyer. Viele der rund 35.000 Einzelartikel können innerhalb von zwei Tagen versendet werden. Das funktioniert auch deshalb, weil der größte Teil der Wertschöpfungskette im Unternehmen selbst angesiedelt ist. "Mit dem Frauenhofer-Institut für Fabrikplanung konnte der Materialfluss erheblich verbessert werden. Das ganze Werk arbeitet heute im Durchflussprinzip." Wachstumspotenziale sieht er überwiegend im Export und im Markt elektronischer Schließsysteme.

(gut)
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