Langenfeld Sammlerin trennt sich von ihren alten Schätzchen
Langenfeld · Roswitha Gladbach hält einen Moment inne, als sie in ihre Garage blickt. "Ich habe aber auch noch viele Sachen", sagt sie fast ein wenig erstaunt angesichts des Sammelsuriums vor ihr. Kronleuchter, Teddybären, Geschirr – die rund 80 Quadratmeter sind fast komplett mit schön kitschigen Souvenirs vollgestellt. Platz, um sich frei zu bewegen, bleibt nicht. Er reicht jedoch aus, um sich jeden ausgestellten Artikel aus der Nähe zu betrachten. Das ist auch Sinn und Zweck, denn die 62 Jahre alte Sammlerin möchte all ihre Schätze loswerden.
Roswitha Gladbach hält einen Moment inne, als sie in ihre Garage blickt. "Ich habe aber auch noch viele Sachen", sagt sie fast ein wenig erstaunt angesichts des Sammelsuriums vor ihr. Kronleuchter, Teddybären, Geschirr — die rund 80 Quadratmeter sind fast komplett mit schön kitschigen Souvenirs vollgestellt. Platz, um sich frei zu bewegen, bleibt nicht. Er reicht jedoch aus, um sich jeden ausgestellten Artikel aus der Nähe zu betrachten. Das ist auch Sinn und Zweck, denn die 62 Jahre alte Sammlerin möchte all ihre Schätze loswerden.
40 Jahre lang kaufte die Langenfelderin Souvenirs. "Was mir gefiel, habe ich mitgenommen", erzählt sie, "Irgendwann lief das alles wie von selbst." Jeden Samstag schlenderte sie über einen Antik- oder Flohmarkt und suchte neue Stücke. So wurden es immer mehr. Mehr als 10 000 will sie schließlich gezählt haben. Die schönsten stellte sie in ihrem eigenen Haus aus. "Da stand damals alles voll", erinnert sich die 62-Jährige mit einem leichten Kopfschütteln. "Heute hat sich das etwas gelichtet."
Nachdem ihr Mann vor drei Jahren gestorben war, kam Roswitha Gladbach auf die Idee, ihre liebevoll und aufwendig gesammelten Stücke wie in einem Geschäft zu verkaufen. "Ich brauche einfach Menschen um mich herum", sagt die Witwe. Dank ihres "Ladens" ist die durch den Tod ihres Mannes entstandene Lücke wieder etwas geschlossen worden. Das Austauschen mit Kunden oder das Knüpfen neuer Kontakte ist ohnehin der Hauptgrund dafür, warum die Langenfelderin ihre Sammlung zum Verkauf freigab. Das merken Besucher schnell, wenn sie sich mit der Inhaberin von "Alt & Schön" unterhalten. So verwundert es nicht, dass der Ertrag aus den Verkäufen nur einen schönen, aber nebensächlichen Effekt darstellt. "Es gibt Tage, da kommen fünf Leute. Es kam aber auch schon vor, dass gar keiner vorbeigeschaut hat", sagt Gladbach. Weiter schlimm sei das alles nicht, schließlich habe sie auch bei dem bisherigen Kundenaufkommen schon einige ihrer Schmuckstücke weitergeben können. Besonders ihre Christbaumkugeln seien in den vergangenen Wochen sehr stark gefragt gewesen.
Besonders stolz blickt die Sammlerin auf einen Kinderwagen aus dem Jahr 1885. "Da muss man mir schon eine Menge Geld für bieten, wenn ich das gute Stück hergeben soll", meint die Langenfelderin etwas wehmütig. "Unter 1000 Euro geht da nichts."
Solche hohen Preise sind die Ausnahme. Der große Teil aller Artikel ist für kleines Geld zu haben. Gläser und Geschirr gehen in der Regel für einen Euro über den Ladentisch. Außerdem lasse sich über manchen Betrag ja auch sprechen, meint Gladbach.
Steht sie mal nicht in ihrem Laden, arbeitet die Landwirtin entweder auf dem Feld oder verkauft Obst und Gemüse auf dem Langenfelder Wochenmarkt. "Viele kennen mich nur als ,die Rothaarige' vom Gemüsestand", sagt sie mit einem Lächeln. Auch auf dem Markt ist sie in regem Kontakt mit Menschen. Was den Laden angeht, steht für sie fest: "Der wird so lange bleiben, wie es mich noch gibt."
Der Laden "Alt & Schön" befindet sich an der Grünewaldstraße 67a in Reusrath. Einfahrt zwischen zwei Backstein-Scheunen, anschließend zweite Hofauffahrt links. Geöffnet ist jeden Mittwoch von 10 bis 18 Uhr sowie jeden Samstag ab 10 Uhr. Kontakt: Tel. 02173 149787.
MORITZ LÖHR
