Reyhans Ex-Freund Serhat K. (22) aus Langenfeld hatte seinen 18-jährigen Bekannten Alan K. beauftragt, die junge Frau aus Rache dafür, dass sie sich von ihm getrennt hatte, mit Schwefelsäure zu verätzen. Bei dem Anschlag wurde auch Reyhans Großmutter Sultan A. verletzt.

"Die Wunden meiner Mutter sind mittlerweile verheilt", berichtet Güler K. "Bei Reyhan sagen die Ärzte aber, dass es noch über ein Jahr dauern wird und dass sie Geduld haben muss — was ihr sehr schwer fällt." Insbesondere am Hals, gleich hinter einem Ohr, sei die Haut stark verletzt worden. Außerdem habe sie Verätzungen an einem Auge, an der Stirn und den Wangen sowie am Arm. "Sie befindet sich weiter in Behandlung." Die Duisburger Spezialklinik hat sie aber mittlerweile verlassen können.

Wo sich die beiden Täter die Schwefelsäure besorgt haben, steht noch nicht fest. "Einer hatte ausgesagt, dass sie sie aus einer Apotheke hätten", berichtet Polizeisprecher Frank Sobotta. "Dies hat sich allerdings als nicht schlüssig erwiesen." Daher hatte die Polizei alle Apotheker in der Region aufgerufen mitzuteilen, an wen sie zwischen Weihnachten und Silvester Schwefelsäure verkauft haben. Statt Anrufen von Apotheken habe man zahlreiche Meldungen von Bürgern erhalten mit Hinweisen, dass man Schwefelsäure unter anderem auch im Baumarkt oder in Geschäften mit Autozubehör kaufen könne.

Die beiden Langenfelder Täter sitzen in Untersuchungshaft. Die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft will so schnell wie möglich Anklage erheben.