Individuelle Hochzeit Sie hält die Rede für die Brautpaare

Monheim/Langenfeld · Sabine Uhlig arbeitet nicht nur sporadisch als Standesbeamtin – die 56-Jährige begleitet Hochzeiten auch als professionelle Rednerin.

 Sabine Uhlig ist freie Hochzeitsrednerin. Sie plant individuelle und humorvolle Ansprachen, die auf die Brautpaare zugeschnitten sind.

Sabine Uhlig ist freie Hochzeitsrednerin. Sie plant individuelle und humorvolle Ansprachen, die auf die Brautpaare zugeschnitten sind.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Heiraten in der Kirche? Immer weniger Paare entschließen sich zu einer Trauung mit Pfarrer inklusive Gottes Segen. Dann lieber Standsamt? „Viele denken, die Zeremonie sei vielleicht steif oder langweilig“, sagt Sabine Uhlig (56). Dabei brauche das keineswegs so zu sein. Und sie muss es wissen. Die langjährige Mitarbeiterin im Monheimer Bürgermeisterbüro arbeitet auch sporadisch als Standesbeamtin im Rathaus. „Das macht mir sehr viel Spaß.“

Weil sich aber viele Paare inzwischen für eine individuelle, romantische und ganz persönliche Feier entscheiden, ist sie seit vier Jahren nebenberuflich auch „freie Hochzeitsrednerin“. 20 Trauungen pro Jahr begleitet Sabine Uhlig, auch in Langenfeld. Das sei eine entspannte Sache. „Und deshalb sollen es auch nicht mehr werden.“ Schließlich bereite sie sich jedes Mal „intensiv darauf vor“.

Bei einem ersten Treffen schauen die Beteiligten, ob die Chemie zwischen ihnen stimmt. „Das ist wichtig, weil ich einen sehr persönlichen Text ausarbeite“, sagt die Monheimerin. Es folgt ein zweites, längeres Gespräch, dabei erzählen die Brautpaare über ihr Kennenlernen, den Heiratsantrag, aber auch über Schicksalsschläge in ihrem Leben. Uhlig versucht, diese emotionalen Erlebnisse behutsam in die Rede einfließen zu lassen. „Ganz wichtig ist es, dass auch witzige Details vorkommen. Viele Menschen möchten eine fröhliche Trauung.“ Und auch wenn die in einem privaten Garten in Nordhorn, der Monheimer Marienburg, einem Kloster in Siegburg oder in einem Moerser Hotel angesetzt ist, dürften der Einzug der Braut mit dem Vater und das Tauschen der Ringe eigentlich nie fehlen, sagt sie.

Die meisten Paare, die sich das Ja-Wort geben seien um die 30 Jahre alt. Doch auch ältere Menschen entschieden sich noch oder wieder, eine Ehe einzugehen. „Wer heutzutage heiratet, tut das aus Liebe“, sagt sie „Und die Brautleute haben es sich sehr gut überlegt.“ Die 56-Jährige unterstützt auch gleichgeschlechtliche Paare oder Eheleute, die ihr Gelöbnis erneuern wollen mit einer Ansprache. Und sie hilft bei der Gestaltung der Trauzeremonie.

 Das Fest sei inzwischen oft sehr aufwändig, ein Event, das bis ins Detail geplant werde. Anders als früher. Als sie selber 1989 geheiratet hat, fand die Hochzeit traditionsgemäß in der Kirche statt. Sie trug ein Kleid mit Rüschen und Puffärmeln, und die anschließende Feier war „viel einfacher“, als man es heute organisieren würde. Sie selber liebt es, sich zu den Feiern festlich anzuziehen. „Ich trage meistens elegante, lange Kleider.“ Im Sommer mag sie es dann etwas luftiger und verspielter.

Kontakte zu den Brautpaaren knüpft Sabine Uhlig auf kleineren Hochzeitsmessen in der Region oder über Mund-zu-Mund-Progaganda. Für 2020 hat sie schon fast alle Termine vergeben. Einer davon ist sogar in Monheim, aber nicht am Rhein, sondern im schwäbischen Landkreis Donau-Ries.

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