Am Anfang steht die Thermografieaufnahme Thermografie zeigt Verluste auf

Langenfeld · Viele Hauseigentümer unterschätzen die Vorteile von energetischen Sanierungsmaßnahmen. Dabei sind die Einsparmöglichkeiten weit höher als viele denken – je nach Gebäude sind bis zu 80 Prozent möglich.

 Thermografien, mit einer Infrarotkamera erstellt, zeigen auf, wo ein Haus wie viel Wärme verliert.

Thermografien, mit einer Infrarotkamera erstellt, zeigen auf, wo ein Haus wie viel Wärme verliert.

Foto: RP/Verbraucherzentrale NRW

Der Blick in die Statistik zeigt, dass rund 85 Prozent aller Wohngebäude in Deutschland Ein- und Zweifamilienhäuser sind. Rund 40 Prozent des gesamten Treibhausgas-Ausstoßes in Deutschland geht auf den Gebäudesektor zurück.

Energiesparen beginnt mit dem Wissen, wo die Wärme entfleucht. „Für Hausbesitzer mit älteren Gebäuden lohnt es sich in der Regel, eine Thermografieaufnahme machen zu lassen, um die Schwachstellen im Gebäude zu finden“, sagt Energieberater, Florian Bublies von der Verbraucherzentrale Langenfeld.

„Wer mit den Bildern zu uns kommt, dem helfen wir, sie entsprechend zu analysieren“, sagt der Diplomingenieur. Die Thermografie gebe immer Aufschluss über die Hülle des Hauses und den Zustand von Fenstern und Türen. Ziel müsse es immer sein, die Kosten für „verschwendete Energie“ zu vermindern. Je nach genutzter Fläche stelle sich die Frage, ob eine Dämmung des Daches sinnvoll ist oder ob es reicht, den Boden des Daches abzudichten. „Wer heute bereits weiß, dass er in ein paar Jahren das Dach ausbauen will, sollte gleich das Dach mitdämmen, inklusive der Dampfsperre.“ Denn nur wenn alles richtig dicht sei, entfalte die Dämmung ihre Stärke. 

Wer eine Decke dämmt, sollte immer auf die Beschaffenheit der zu dämmenden Fläche achten. „Betondecken sind einfach zu isolieren“, weiß Bublies aus Erfahrung. Bei Decken aus anderen Materialien rät er, einen Fachmann hinzuzuziehen, um Schimmelbildung zu vermeiden. Besonders bei Holzdecken bedarf es größter Sorgfalt.

Auch bei der Fassadendämmung sollte im Vorfeld auf die Materialien geachtet werden, rät der Fachmann. Je nach Hauswand kommen unterschiedliche Materialien in Betracht. „Und heute stehen Aspekte wie Nachhaltigkeit und Brandsicherheit ganz oben auf der Agenda.“

Wer neue Fenster und Türen einbaut, sollte die Dämmung der Rollladenkästen nicht vergessen.

In den kommenden Jahren verändern sich außerdem die Vorgaben für neue Heizungen. Die gesetzlichen Vorgaben gehen in Richtung erneuerbare Energien. Künftig sollen über 60 Prozent der Wärme aus erneuerbaren stammen. Wärmepumpen in Kombination mit Fotovoltaik werden derzeit präferiert. Für sie gibt es auch staatliche Förderungen (Bafa/KfW).

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