Reusrath Reusrather wollen bessere Busverbindung

Reusrath · Ohne eigenes Auto ist es mitunter schwer, andere Ortsteile oder Nachbarstädte zu erreichen. Bis zur nächsten Haltestelle der Linie 231 an der Opladener Straße sind bis zu 800 Meter lange Fußwege nötig.

 Die Reusratherin Karin Köberle ist unzufrieden darüber, wie der Ortsteil durch Linienbusse bedient wird.

Die Reusratherin Karin Köberle ist unzufrieden darüber, wie der Ortsteil durch Linienbusse bedient wird.

Foto: RALPH MATZERATH

Wer in Reusrath wohnt und mangels Auto auf den Linienbus angewiesen ist, muss mitunter weite Fußwege zurücklegen. Solche Defizite bei der Bus-Erschließung des Ortsteils hat kürzlich das Gutachterbüro Plan-Mobil aus Kassel benannt, das für den neuen Nahverkehrsplan die Bedienungs- und Qualitätsstandards im Langenfelder Stadtgebiet untersuchte. Der städtische Verkehrsplaner Franz Frank versteht nach eigenen Worten Klagen von Reusrathern über den zu langen Fußweg hin zu den Bushaltestellen. "Die Wege sind ab und an etwas weiter." Wegen der eingeschränkten Befahrbarkeit mit Bussen müssten manche Fahrgäste 800 Meter bis zur nächstgelegenen Haltestelle gehen.

Die Reusratherin Karin Köberle äußerte sich im Gespräch mit der RP froh darüber, dass sie ein Auto hat, mit dem sie Dinge in der Langenfelder Stadtmitte erledigen kann. Indes wisse sie von vielen älteren Menschen im Ortsteil, vor allem Frauen, die ohne Auto sind und kaum aus Reusrath wegkommen. "Die armen Leute bleiben lieber zu Haus. Es würden viel mehr Leute den Bus benutzen, wenn es ihnen möglich wäre." Zumal die auf der Opladener Straße fahrende Linie 231 in Richtung Innenstadt ab 20 Uhr nur stündlich fahre. Allein die Linie 231 und wenige zusätzliche Fahrten einer Linie 232 sind nach Köberles Worten "zu wenig". Sie vermisse die frühere Linie 234.

Verkehrsplaner Frank kann den Unmut nur in Bezug auf die zu langen Wege bis zur nächsten Haltestelle verstehen. Die Linie 231 decke indes die Verbindung Reusraths in die City gut ab. Der stellvertretende Bürgermeister Dieter Braschoss wohnt auch in Reusrath. "An mich ist noch niemand wegen einer möglichen schlechten Busanbindung herangetreten", meinte der CDU-Politiker. "An und für sich ist die Verbindung in Ordnung."

Das Reusrather Pastorenehepaar Annegrete Duffe und Christof Bleckmann hält Verbesserungen indes für angezeigt. "Unsere Söhne brauchen fast eine Stunde von zu Hause bis zur Schule in Richrath", berichtet die Pastorin. Sie findet die Busverbindung seltsam. So müsste man, wenn man mit dem öffentlichen Personennahverkehr in die Nachbarstadt Leichlingen gelangen will, über Opladen fahren.

Als Busbetreiberin wies die Kraftverkehr Wupper-Sieg AG (Wupsi) darauf hin, dass die Linie 234 mangels Nachfrage eingestellt worden sei. Der derzeitige Fahrplan der 231 sei gut auf den Takt der S 6 am Langenfelder S-Bahnhof abgestimmt und ausreichend, sagt Unternehmenssprecherin Juliane Kraforst. Die Wupsi könnte im Übrigen gar nicht eigenmächtig eine weitere Linie auf die Straße schicken, sondern müsste von der Stadt dazu beauftragt werden.

Nicht nur zu Reusrath, sondern auch zum Immigrather Wohngebiet östlich der Goethestraße hatte der Gutachter Defizite bei der Bus-Anbindung festgestellt. Die SPD-Fraktion beantragte jetzt, die Verwaltung für dieses zunehmend mit Wohnhäusern bebaute Gebiet ein Konzept ausarbeiten zu lassen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort