Langenfeld Reiten: Gut Langfort ist jetzt vielseitig

Langenfeld · Neuerdings ist auf der Landesreitschule Langenfeld wieder der Schwerpunkt Vielseitigkeit vertreten. Jarno Debusschere, der Landestrainer Vielseitigkeit, hat jetzt mit Pferden und Schülern seinen Trainingsstützpunkt auf Gut Langfort bezogen.

 Auf Langfort aktiv: Pferdesportverbandschef Rolf-Peter Fuß (l.) und Landestrainer Jarno Debusschere.

Auf Langfort aktiv: Pferdesportverbandschef Rolf-Peter Fuß (l.) und Landestrainer Jarno Debusschere.

Foto: MATZERATH

Nach einem katastrophalen wirtschaftlichen Jahr 2011 hatte der Verband den Schulpferdebstand drastisch reduzieren müssen, von 45 auf 28 Tiere. "Die verbliebenen sind jetzt besser ausgelastet, auch haben wir auf diese Weise die Qualität verbessern können, indem wir die älteren Pferde abgegeben haben", so Fuß. In der Folge habe man sich aber nicht darum bemüht, neue Kunden anzuwerben, und sogar Anfragen von Ausbildern mit den Schwerpunkten Dressur und Springen abgelehnt, zumal die Landesreitschule diese Disziplinen ja selber besetzt. "Ein Springausbilder würde die Hallen im Winter mit seinem Hindernisparcours in Beschlag nehmen: Das würde unseren Lehrgangsbetrieb stören", erklärt Fuß.

In Anbetracht der 22 zusätzlichen Pferde von Debusschere und seinen Schülern musste die Landesreitschule jetzt wieder Personal aufstocken. "Von der Miete bleibt nicht viel übrig", so Fuß, "aber die Fixkosten können auf mehr Boxen umgelegt werden." Die Stall-Kapazitäten sind besser ausgelastet. Sportliche Gründe führt der aus Belgien stammende Landestrainer für seinen Umzug von Mettmann, wo er als Betriebsleiter der Reitanlage Rommerskirchen tätig war, nach Langenfeld an. "Große Hallen, der große Springplatz mit Geländehindernissen, eine Rennbahn und die Geländestrecke, die Paddockboxen und die optimale Fütterung und Betreuung durch die Stallmeisterin - das Gesamtpaket ist einfach professionell", sagt der 40-Jährige.

Seine Schüler im Alter von 14 bis 40 Jahren kommen aus dem gesamten Rheinland. Die derzeit erfolgreichsten sind Johanna Voelkel und Katharina Rudolphi, die mehrfach an Deutschen Meisterschaften teilnahmen. Zwar seien seine jüngeren Schüler sehr durch die Schule eingespannt, aber es handele sich um sehr leistungsorientierte und ehrgeizige Jugendliche, die den Leistungssport und die schulischen Anforderungen gut vereinbaren könnten. "Mir sind gute Schulleistungen wichtig", sagt Debusschere. "Ein intelligenter Reiter kann das, was ich sage, besser umsetzen und ist meist auch disziplinierter". Doch fordere die Schule ihren Tribut: Während er vor fünf Jahren noch unter 15 bis 20 Reitern Kandidaten für die Deutsche Meisterschaft aussuchen konnte, sei er heute froh, wenn er fünf bis sechs zur Auswahl hat.

Neben seiner Ausbildungsarbeit wird Debusschere laut Fuß auch in das Team der Landesreitschule eingebunden sein, Lehrgänge abhalten und sich um die Geländestrecke kümmern. Auch sportlich verfolgt der 40-Jährige noch ehrgeizige Ziele. Heute nimmt er mit seinem Brandenburger Kerry Hill an einem Internationalen Turnier der Kategorie CCI** in Luhmühlen teil. Für 2015 hat er sich vorgenommen, sich für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro zu qualifizieren. Für Debusschere ist die Vielseitigkeit die "Krone des Reitens" - weil man sich eben in allen drei Disziplinen bewähren muss.

(RP)
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