Langenfeld Regionalzug soll Halt machen

Düsseldorf · Nach den Vereinbarungen für den Rhein-Ruhr-Express beim Bahn-Gipfel in der NRW-Staatskanzlei fordert der städtische Chefplaner Hans-Otto Weber einen Direktanschluss für Langenfeld an die schnelle ÖPNV-Verbindung.

 Soll auch in Langenfeld Halt machen: Der Rhein-Ruhr-Express.

Soll auch in Langenfeld Halt machen: Der Rhein-Ruhr-Express.

Foto: ddp

Bekommt Langenfeld einen Direktanschluss an den zwischen Köln und Dortmund geplanten Rhein-Ruhr-Express (RRX)? Der städtische Chefplaner Hans-Otto Weber ist fest gewillt, bei den Verantwortlichen auf einen Haltepunkt des wichtigsten Schienenverkehrsprojekts im Land zu dringen.

"Wir wollen auch etwas vom RRX haben — nicht nur den Lärm", meinte Weber im Gespräch mit der RP. Wie berichtet, hatten in der vergangenen Woche Ministerpräsident, Bundes- und Landesverkehrsminister sowie Bahn-Chef bei einem Gipfelgespräch in der NRW-Staatskanzlei eine Rahmenvereinbarung für das auf 2,1 Milliarden Euro geschätzte Projekt (siehe Infokasten) unterzeichnet. Der Schnellzug soll in wenigen Jahren im 15-Minuten-Takt auf der Strecke Köln-Düsseldorf-Dortmund fahren.

Im so genannten Planfeststellungsverfahren soll ab 2011 unter anderem der viergleisige Ausbau des Abschnitts zwischen Köln und Langenfeld auf den Weg gebracht werden. Der ist dort bei je zwei Gleisen für S-Bahn und Fernverkehr zwar überwiegend schon Standard, doch nach Auskunft von Bahnsprecher Gerd Felser fehlen noch rund sieben Kilometer.

Nach derzeitigem Stand der Dinge soll mit dem Bau des RRX der heutige, von vielen Langenfeldern und Monheimern genutzte Regionalbahn-Halt in Düsseldorf-Benrath entfallen — sehr zum Ärger der Düsseldorfer Stadtverantwortlichen. Indes plant Leverkusen im Zuge des RRX-Projekts anstelle des heutigen Mini-Bahnhofs in Wiesdorf einen Neubau.

Die Zahl der Haltepunkte müsse klein gehalten werden, betonte Felser im Gespräch mit der RP. "Die Kölner hätten gerne einen Halt in Mühlheim, die Düsseldorfer in Derendorf. Aber dann wäre der RRX ja eine Art S-Bahn — und das ist nicht Sinn der Sache." Indes entscheide hierüber nicht die Bahn, sondern die Politik.

Für weit über 100 000 Menschen

Weber möchte jedenfalls für Langenfeld einen Haltepunkt einfordern, der Umbau der Bahnsteige dürfe kein Problem sein. "Wir sind nicht die kleine Mittelstadt, die man links liegen lassen kann. Im Einzugsbereich unseres Bahnhofs, der auch Monheim und Teile des Bergischen Lands umfasst, wohnen immerhin weit über 100 000 Menschen. Und der ÖPNV wird immer wichtiger."

In Abstimmung mit den Großstädten Düsseldorf, Köln und Leverkusen ließen sich nach Webers Ansicht wechselnde Haltezeiten einrichten, die den Fahrtakt des RRX nicht beeinträchtigen.

Weber kritisierte, dass die RRX-Diskussion bislang über die Köpfe der davon berührten Kommunen wie Langenfeld hinweg geführt worden sei. "Ich muss mir Informationen über Presse und Internet selber zusammentragen."

Im weiteren Planverfahren will Weber den Schallschutz im südlichen Stadtgebiet ansprechen. Die Lärmwände nördlich des S-Bahnhofs habe die Stadt im Zusammenhang mit Wohnungsbauvorhaben jeweils auf eigene Rechnungen erstellt.

(RP)
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