Kreis Mettmann Rechtsradikale Partei im Kreis aktiv

Kreis Mettmann · Die Partei "Die Rechte" ist auch im Kreis Mettmann aktiv. Dies geht aus dem aktuellen Verfasungsschutzbericht des Landes NRW für das Jahr 2013 hervor.

Der Bundesverband der als rechtsradikal eingestuften Partei wurde im Mai 2012 in Hamburg gegründet. Zum damaligen Zeitpunkt nannte der Gründer, Christian Worch, die Partei "weniger radikal als die NPD", aber "radikaler als die REPs und die Pro-Bewegung".

Inzwischen hat "Die Rechte" sieben Landesverbände. Neben dem in Nordrhein-Westfalen haben sich Ende 2012 und im Laufe des Jahres 2013 in Hessen, Brandenburg, Niedersachsen, Baden-Württemberg, Berlin und Sachsen Landesverbände und eine Landesgruppe Bremen gegründet. Der Landesvorstand Nordrhein-Westfalen setzt sich aus vier ehemaligen Mitgliedern der im August 2012 verbotenen Kameradschaften Dortmund und Hamm zusammen, heißt es im Verfassungsschutzbericht.

Im Oktober 2012 wurden zeitgleich vier Kreisverbände und ein Bezirksverband der Partei "Die Rechte" gegründet. Der Kreisverband Düsseldorf/Mettmann/Solingen kam etwas später hinzu. Dieser ist der erste der Partei, der Ortsverbände gegründet hat. Zunächst gab es den in Mettmann, dann einen in Solingen und schließlich den Ortsverband Neuss-Grevenbroich.

"Der Kreisverband setzt sich vor allem aus Mitgliedern des früheren NPD-Kreisverbandes Düsseldorf/Mettmann zusammen, der eng mit den örtlichen Neonazistrukturen verbunden war", heißt es im Verfassungsschutzbericht. Auf ihrer Webseite gibt "Die Rechte" als Grund für den Wechsel an, dass die NPD unter dem damaligen Vorsitzenden Holger Apfel zu wenig die Zusammenarbeit mit den Neonazis gesucht und sich zu wenig radikal gegeben habe.

Bezeichnend für das Selbstverständnis des Kreisverbands ist es laut Verfassungsschutz, dass er sich am 20. April 2013, dem Geburtsdatum Adolf Hitlers, gegründet habe. Ende Mai 2013 organisierte der Kreisverband eine Gedenkveranstaltung für Leo Albert Schlageter, einem militanten Aktivisten gegen die französische Ruhrbesatzung in den 1920er Jahren.

Auf der Homepage des Kreisverbandes sind unter anderem kurze Berichte zu lesen, etwa über angebliche "brutale Ausländergewalt in Mettmann" oder einen Raubüberfall auf einen Rollstuhlfahrer in Langenfeld. Das in Deutschland gesetzlich vorgeschriebene Impressum fehlt auf der Internet-Seite.

(RP)
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