Radverkehr Monheim „Wir wollen mehr Radler in der Stadt“

Die Fahrradbeauftragte erarbeitet gerade Varianten für den Garather Weg.

 Stephanie Augustyniok ist Fahrradbeauftragte der Stadt Monheim und arbeitet derzeit an Konzepten, wie die Unfallhäufungsstelle am Garather Weg sicherer gemacht werden kann.

Stephanie Augustyniok ist Fahrradbeauftragte der Stadt Monheim und arbeitet derzeit an Konzepten, wie die Unfallhäufungsstelle am Garather Weg sicherer gemacht werden kann.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Die Situation im Einmündungsbereich Garather Weg/Geschwister-Scholl-Straße ist für Radler gefährlich. Was will die Stadt tun?

Augustyniok  Nachdem die Unfallkommission aus Vertretern des Kreises, der Polizei und der Stadt Monheim die Stelle besichtigt hat, habe ich mehrere Varianten entworfen, wie die Situation sicherer gemacht werden kann.

Welche sind das?

Augustyniok Zum Beispiel ein Radweg auf jeder Seite des Garather Wegs. Das wäre die Lösung. Auch die Markierung eines Schutzstreifens oder die Herstellung eines Kreisverkehrs sind mögliche Varianten. Die Vorschläge sollen mit dem Kreis Mettmann diskutiert werden, der für die Straßen zuständig ist.

Die Grünen kritisieren, dass im Haushalt 2019 nur 100.000 Euro für den Radverkehr ausgewiesen sind. Wie verhält es sich damit?

Augustyniok Die 100.000 Euro stehen für die Umsetzung des Maßnahmenkatalogs aus dem Handlungskonzept zur Verfügung. Zusätzlich stehen nochmals 50.000 Euro für die Fortschreibung des Handlungskonzeptes sowie 10.000 Euro für die Anschaffung  etwa von Fahrradständern oder Fahrradpumpen im Haushalt 2019 zur Verfügung. Die Sanierung von Geh- und Radwegen wird  unter Straßenunterhaltung geführt, so dass erfoderliche Mittel zur Verfügung stehen.

Wie ist es um das Radwegenetz der Stadt bestellt?

Augustyniok  In der Stadt gilt fast flächendeckend Tempo 30. Dort sind keine benutzungspflichtigen Radwege zulässig. Hauptverkehrsstraßen haben in der Regel Radwege oder kombinierte Fuß- und Radwege. Schäden werden aufgenommen und falls erforderlich beseitigt. Mit der Abstufung von zehn Kilometern Landstraße ist ein zusätzliches Radwegenetz in die Baulast der Gemeinde gefallen.

Welche sind das?

Augustyniok Die Opladener-, Bleer- und Kapellenstraße. Der Berliner Ring sowie das Rheinufer und die Rheinpromenade.

Welche Landesstraßen gibt es denn noch?

Augustyniok Die Berghausener Straße, Teile der Baumberger Chaussee sowie die Straße Am Kielsgraben. Die Monheimer Straße, die Hauptstraße und der Urdenbacher Weg.  Garather Weg und Thomasstraße sind die einzigen Kreisstraßen im  Stadtgebiet Monheim.

Wie erleben Sie die Zusammenarbeit mit dem Kreis Mettmann, der nun auch für den Unfallhäufungspunkt zuständig ist?

Augustyniok Die Zusammenarbeit mit den Kollegen der Kreisverwaltung funktioniert gut.

Und wie sieht es mit der Nachbarstadt Langenfeld aus, die sich ja gerade um eine Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Stadt bewirbt?

Augustyniok Wir kooperieren zum Beispiel bei den geplanten Fahrradverleihstationen. Zwei werden wir an den beiden S-Bahnhöfen Berghausen und Langenfeld aufstellen. Wo dort weitere Standorte entstehen sollen, erarbeitet Langenfeld noch. In Monheim sollen insgesamt 32 Ausleihstationen mit mehr als  400 Rädern, darunter E-Bikes, Jugend- und Transporträder sowie Citybikes installiert werden. Anschaffung und Hintergrundsystem sind ausgeschrieben. Die Kosten dafür sind mit 1,4 Millionen  Euro im Haushalt berücksichtigt.

Das sind einige Ansatzpunkte, mehr Monheimer aufs Rad zu bekommen. Doch der Mensch ist bequem.

Augustyniok Stimmt. Deshalb will die Stadt eine Stellplatzsatzung beschließen und neben der Anzahl der Pkw-Parkplätze auch Stellplätze für Fahrräder festschreiben, damit diese nicht erst umständlich aus Kellern geholt werden müssen. Die Satzung wird im Planungsausschuss am 29. November vorgestellt und in der kommenden Ratssitzung beschlossen.

Die Grünen fordern auch, dass der Kreis als solches Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Stadt werden soll? Was würde das bringen?

Augustyniok Je mehr Menschen sich austauschen und Erfahrungen einbringen, desto besser. Wenn es in der Kreisverwaltung dann ein feste Stelle für einen Fahrradbeauftragten geben könnte, eben wie meine in Monheim, wäre das mit Blick auf die Förderung der Nahmobilität ein großer Schritt.

Und Sie selbst? Gehen Sie mit gutem Beispiel voran.

Augustyniok Ja. Und das gerne.  Ein Auto nutze ich nur selten.

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