Langenfeld Radler rücken ins Blickfeld der Autofahrer

Langenfeld · So wie jetzt an der Richrather Straße werden in Langenfeld vermehrt Schutzstreifen auf der Fahrbahn markiert. Radfahrer sollen sich an diesen Abschnitten nicht mehr mit Fußgängern den Gehweg teilen.

Macht der Gewohnheit: Noch sind es erst wenige Radfahrer, die an der Richrather Straße den eigens für sie angelegten Schutzstreifen am Fahrbahnrand nutzen. Doch es ist ja auch erst wenige Tage her, dass Mitarbeiter des städtischen Betriebshofs die gestrichelte weiße Markierung auf den Asphalt gemalt haben. Zwischen der neuen Verkehrsinsel in Höhe des Pommernwegs und dem Kreisverkehr sollen die Radler nicht länger auf dem Bürgersteig rollen. "Wir wollen sie nicht nur dort, sondern an vielen weiteren Stellen in Langenfeld ins Blickfeld der Autofahrer rücken", sagt der städtische Verkehrsplaner Wolfgang Honskamp. Schutzstreifen dieser Art gehören zum neuen Langenfelder Radverkehrskonzept, das zurzeit in Arbeit ist und dessen Entwurf im Juni den Politikern im Bau- und Verkehrsausschuss vorgelegt werden soll.

"Der Schutzstreifen an der Richrather Straße ist ganz in unserem Sinne", sagt Jo Ruppel vom Ortsverein des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC). Denn Radler seien umso sicherer unterwegs, je besser sie von anderen Verkehrsteilnehmern wahrgenommen werden. "Viele Unfälle passieren, weil ein Autofahrer beim Abbiegen einen Radler auf dem Bürgersteig nicht im Blick hatte." Zudem könne es zu brenzligen Situationen kommen, wenn ein Auto aus einer Hofausfahrt einen gemischten Geh- und Radweg überqueren muss.

Solche in Langenfeld noch reichlich vorhandenen Geh-/Radwege sollen nach Honskamps Worten dort, wo es möglich ist, aufgegeben werden. Dieser Wunsch sei im vergangenen Herbst bei einem "Radfahrcafé" genannten Workshop geäußert worden, in dem Stadtverwaltung, Experten und Bürger gemeinsam die Grundlagen für das anstehende Radverkehrskonzept entworfen hatten. "Gestrichelte Schutzstreifen und Piktogramme auf der Straße machen dem Autofahrer klar, dass er mit Radverkehr rechnen muss. Und dem Radler wiederum gibt ein solcher Schutzstreifen neben der Sicherheit auch das gute Gefühl, dass nicht nur er alleine mit dem Rad unterwegs ist."

Anknüpfend an die Nachbarstadt Hilden gibt es vor allem im nördlichen Langenfelder Stadtgebiet mittlerweile mehrere Schutzstreifen für Radfahrer; etwa auf der Jahn-, Bahn-, Kaiser- und Richrather Straße. Honskamp: "Zwischen den gestrichelten Linien muss wegen des Begegnungsverkehrs ein Abstand von mindestens 4,50 Meter bestehen." Diese Breite weisen nach seinen Angaben vor allem in den 1950er-Jahren gebaute Fahrbahnen auf, während danach oft schmaler gebaut worden sei. "Mit den bislang in Richrath und Immigrath angelegten Schutzstreifen haben wir gute Erfahrungen gemacht."

Sofern die Stadtpolitiker das Konzept im Fachausschuss befürworten, solle es sukzessive vom nördlichen ins südliche Stadtgebiet fortgesetzt werden. Unter anderem gehören Schutzstreifen zu dem mit rund vier Millionen Euro veranschlagten Umbau der Solinger Straße zwischen Rathaus und Eisenbahnunterführung im kommenden Jahr.

(RP/rl)
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