Gewalttat in Langenfeld Prozess geht in die nächste Runde

Langenfeld/Düsseldorf · Der 43-jährige Täter soll einem Mitarbeiter eines Hausmeisterservice einen heftigen Schlag versetzt haben – mit schweren Folgen. Das Amtsgericht Langenfeld bestrafte ihn bereits dafür, doch das akzeptierte er nicht. Nun verhandelt das Landgericht Düsseldorf seine Berufung.

Wilhelm Paegert wurde bei dem Angriff schwer verletzt.

Wilhelm Paegert wurde bei dem Angriff schwer verletzt.

Foto: RP/Sabine Maguire

Für Wilhelm Paegert (63) war es ein ganz normaler Arbeitstag. Gegenüber des Gymnasiums in der Lindbergstraße war der Mitarbeiter eines Hausmeisterservices gerade dabei, mit dem Laubbläser den Gehweg zu reinigen, als plötzlich ein Passant hinter ihm auftauchte. „Der hat dann plötzlich mit der Faust zugeschlagen. Ich habe nur noch Sterne gesehen“, erinnert sich Paegert nun vor Gericht an den Tag im April 2022, an dessen Ende er sich mit einem Jochbeinbruch und weiteren Brüchen im Gesicht im Krankenhaus wiederfand.

Kurz nach dem Schlag habe er einen Arbeitskollegen um Hilfe gerufen, der habe die Polizei verständigt. Der Mann, der ihm den Faustschlag versetzt hatte, wurde kurz darauf festgenommen. Das Amtsgericht hatte den Langenfelder wegen Körperverletzung zu sieben Monaten Haft verurteilt, dagegen war der 43-Jährige in Berufung gegangen. Der Angeklagte war schon vor der Tat polizeibekannt, im Vorstrafenregister sind 23 Einträge aufgelistet. Wilhelm Paegert will nach der Tat auch mit Nachbarn des Mannes ins Gespräch gekommen sein, die sich schon seit längerem vor ihm fürchten sollen.

Was sich genau gegenüber des Konrad-Adenauer-Gymnasiums zugetragen haben soll? Paegert schilderte die Sache so: Er sei mit dem Laubbläser in der Hand seiner Arbeit nachgekommen, als der Angeklagte hinter ihm die Straße überquert habe mit den Worten: „Puste mich nicht an“. Er habe ohnehin in die andere Richtung geblasen und dem Mann empfohlen, die Straße in größerem Abstand zu überqueren. Außerdem habe er noch gesagt, dass er ihn in Ruhe arbeiten lassen solle. Dann habe der Angeklagte plötzlich hinter ihm gestanden und zugeschlagen.

Der 43-Jährige behauptete nun vor Gericht, sich nur gewehrt haben zu wollen. Demnach sei es Paegert gewesen, der ihm vor dem Schlag am Hals gepackt habe. Er habe noch dessen kaputte Brille aufgehoben und sei dann gegangen. Auch den Abgang schildert Paegert anders: Nach dem Schlag sei ihm sein Kollege zu Hilfe geeilt. Er selbst habe völlig benebelt auf der Straße gesessen, der Kollege habe ihm auf die Beine geholfen. Auch mit ihm habe sich der Angeklagte noch angelegt, um kurz darauf wütend mit der Faust gegen einen Stromkasten zu schlagen. Nach der Tat sei er wochenlang krank gewesen, noch immer leide er unter Kopfschmerzen. Der Prozess wird fortgesetzt, weitere Zeugen sollen noch gehört werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort