Langenfeld Polizei filmt 151 Drängler auf der A 3

Langenfeld · Eine neue Messmethode der Autobahnpolizei mit vier Videokameras und Lasertechnik kam erstmals zum Einsatz.

 Die A 3 bei Langenfeld: Wer hier drängelt, muss künftig das "Auge des Gesetzes" fürchten. Eine Art "Hawk-Eye" für Autobahnen kommt jetzt regelmäßig zum Einsatz.

Die A 3 bei Langenfeld: Wer hier drängelt, muss künftig das "Auge des Gesetzes" fürchten. Eine Art "Hawk-Eye" für Autobahnen kommt jetzt regelmäßig zum Einsatz.

Foto: Matzerath

151 Autobahn-Drängler bekommen in den nächsten Tagen unangenehme Post. Die Polizei hat sie auf der A 3 mit einer neuen Messmethode erwischt, als sie mit ihrem Auto zu dicht auf den Vordermann aufgefahren waren. Die Filme aus vier Kameras, die erstmals an der Langenfeld/Hildener Stadtgrenze zum Einsatz kamen, sind nach Angaben von Polizeisprecher Markus Niesczery jetzt ausgewertet worden. "Von der Brücke Riethrather Mühle aus hatten wir zweieinhalb Stunden lang den in Richtung Köln fahrenden Verkehr überwacht, also im Schnitt pro Minute einen Drängler erwischt." Zwar nicht rund um die Uhr, doch immer wieder mal sollen die Abstandsmessungen per Film und Lasertechnik an dieser Stelle wiederholt werden. "Das kann wöchentlich sein, öfter oder seltener. Wir wollen unberechenbar sein."

Fest steht für Niesczery, dass notorische Drängler ausgebremst werden müssen. "Zu geringe Abstände sind leider die Hauptursache von Unfällen auf der Autobahn." Die Messstelle, die durch kürzlich auf der Fahrbahn angebrachte Markierungen erkennbar sei, ist nach Mönchengladbach-Rheydt (A 61) und Cloerbruch (A 52) die dritte im Regierungsbezirk Düsseldorf. Dieser Abschnitt der A 3 zwischen der Raststätte Ohligser Heide und der Brücke Riethrather Mühle sei zwar kein besonderer Unfallschwerpunkt. "Aber er ist für solch eine Überwachung gut geeignet, weil von dieser Brücke aus ein drängelnder Autofahrer längere Zeit im Blickfeld ist. Es sollen ja schließlich nicht diejenigen bestraft werden, vor denen unmittelbar jemand ausschert, so dass der Mindestabstand kurzzeitig nicht eingehalten ist."

Drei Videokameras auf der Brücke und eine weitere auf dem Mittelstreifen nehmen das Verkehrsgeschehen in unterschiedlichen Perspektiven auf. "Die Auswertung des Filmmaterials ist sehr zeitaufwändig", sagt Niesczery, "vor allem, wenn es um die Detailfragen geht." Wichtig sei, dass notorische Drängler zunehmend einen Druck verspüren, dass sie erwischt werden.

Das gilt auf der A 3 umso mehr, weil sie nach Plänen der Landesregierung zwischen den Autobahnkreuzen Leverkusen und Ratingen-Breitscheid achtspurig ausgebaut werden soll. Dieser Vorschlag steht auf der Liste, auf der das Land NRW dem Bund für den 2015 anstehenden Bundesverkehrswegeplan vorrangige Ausbauwünsche genannt hatte. "Die A 3 ist auf diesem Abschnitt vor allem durch den Güter-Lastwagenverkehr heute schon stark belastet", meinte Bernhard Meier, Pressesprecher des NRW-Verkehrsministeriums. "Und es ist zu erwarten, dass diese Verkehrsbelastung weiter steigen wird." Daher werde die A 3 im Kölner Raum bereits achtspurig ausgebaut. Ob der vorgeschlagene Ausbau zwischen Leverkusen und Ratingen machbar ist, müssten Gutachter noch prüfen.

In Anbetracht langwieriger Plan- und Prüfverfahren ist dieser Ausbau vorerst Zukunftsmusik. Realität sind laufende Bauarbeiten im regionalen Autobahnnetz. So ist zurzeit die Abfahrt von der A 46 auf die A 59 in Richtung Leverkusen nicht möglich. Bis zum 9. März führt der Weg etwa nach Benrath über Wersten.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort