Langenfeld Politiker tilgen Namen "Kulturelles Forum"

Langenfeld · Das "Freiherr-vom-Stein-Haus" heißt jetzt wieder eben so. Das setzte die CDU im Kulturausschuss durch. Grüne und BGL stimmten zu.

Das Freiherr-vom-Stein-Haus wird künftig allein unter seinem seit 1958 gängigen Namen in Erscheinung treten. Die seit 15 Jahren mehr oder weniger geläufige Bezeichnung "Kulturelles Forum" soll hingegen nicht mehr in den Mund genommen werden. Das setzte die CDU-Mehrheitsfraktion im Kulturausschuss mit einem Antrag durch, dem sich Grüne und BGL anschlossen; bei Gegenstimmen von SPD und FDP.

Im allgemeinen Sprachgebrauch der Langenfelder habe sich das "Kulturelle Forum" nie richtig durchgesetzt, hatte Hiltrud Markett (CDU) den zuvor mit Förderverein und Stadtverwaltung besprochenen Vorstoß ihrer Partei begründet. Zudem bestehe Verwechslungsgefahr mit dem ähnlich klingenden "Kulturzentrum", das unter anderem Stadthalle, Volkshochschule, Kunstverein und Flügelsaal umfasst. Markett: "Seit Jahren hören wir deshalb den Wunsch aus der Bürgerschaft, das Gebäude wieder eindeutig als Freiherr-vom-Stein-Haus zu bezeichnen." Stadtarchiv und Stadtmuseum, die darin beheimatet sind, verpasste die CDU mit ihrem Antrag zudem jeweils das Namensanhängsel "... im Freiherr-vom-Stein-Haus".

Hanna Paulsen-Ohme (FDP) argumentierte in der Ausschuss-Sitzung entschieden gegen eine Umbenennung. "Wir müssen sorgfältig trennen: Das Freiherr-vom-Stein-Haus ist das Gebäude, aber das Kulturelle Forum ist als Institution durch seine bundesweit beachteten Ausstellungen zu einem Markenbegriff geworden, der zum Beispiel auch im Internet Spuren hinterlassen hat." Verschwinde dieser Name, bedeute das einen Imageverlust.

Als Leiterin des Kulturellen Forums äußerte sich Dr. Hella-Sabrina Lange in dieser Hinsicht gelassen. Im Alltagsgeschäft sei der Begriff eher hinderlich. "Bei der Organisation von Ausstellungen erweist es sich immer wieder als Problem, dass Leihgeber sich unter einem ,Forum' eine Begegnungsstätte vorstellen. Manche trauen uns deshalb zunächst nicht zu, dass wir Kunstwerke fachgerecht und sicher etwa in Vitrinen ausstellen können." Vor allem aber wegen der immer wieder vorkommenden Verwechslung mit dem Kulturzentrum durch Besucher und Lieferanten sprach sich Lange dafür aus, die vor 15 Jahren von ihrer Amtsvorgängerin Anne Graw-Lipfert vorangetriebene Namensänderung wieder rückgängig zu machen.

Den Aufwand, der sich durch die Aufgabe des Namens "Kulturelles Forum" ergibt, hält Lange nach eigenen Worten für überschaubar. "Im digitalen Zeitalter ist es nicht mehr nötig, tausende Papiere mit falschem Briefkopf einzustampfen. Die elektronische Signatur für das Internet zu ändern ist schnell geschehen." Darüber hinaus müssten nur noch die Hinweisschilder an den Straßen und der Schriftzug im Foyer des Freiherr-vom-Hauses entsprechend ausgetauscht werden. An anderer Stelle habe Vandalismus eine Auswechslung erforderlich gemacht, klagte Lange im Gespräch mit der RP. "Wir hatten in diesem Jahr zwei Masten mit Fahnen vor dem Eingang aufgestellt, um auf unser vielfältiges Angebot aufmerksam zu machen. Leider hat jemand diese Fahnen mutwillig ramponiert." Nach Eröffnung der umgestalteten stadtgeschichtlichen Ausstellung solle im kommenden Jahr eine neue Hausbroschüre erscheinen, kündigte Lange an. "Für die Außenwirkung ist solch eine aktuelle Broschüre sehr wichtig. Natürlich jetzt mit dem Namen ,Freiherr-vom-Stein-Haus'."

(RP)
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