Langenfeld Politik soll für Jugendliche frischer werden

Langenfeld · Die Stadt Langenfeld will mit einem neuen Konzept wieder mehr Jugendliche für den "Politischen Geburtstag" begeistern.

Der traditionsreiche "Politische Geburtstag" ist in die Jahre gekommen. In seinen besten Zeiten lockte er hunderte Jugendliche ins Rathaus. Inzwischen ist der Kreis der Jugendlichen, die sich rund um ihren 16. Geburtstag für das Gemeinwesen interessieren, stark geschrumpft. 2013 kamen 63 von insgesamt 617 eingeladenen Jungbürgern. Tiefpunkt war im Jahr 2012, als lediglich 38 junge Menschen der Einladung der Stadt Langenfeld gefolgt waren.

Mit verändertem Konzept soll der "Politische Geburtstag" weitergehen. Das hat der Rat der Stadt bereits beschlossen. Allerdings hatte die Verwaltung sich einen Aufschub gewünscht. "Um unser neues Konzept auszuarbeiten, benötigen wir Zeit", sagte Fachbereichsleiter Ulrich Moenen. Er hätte die Veranstaltung deshalb in diesem Jahr gern ausgesetzt. Diesen Wunsch der Verwaltung ist der Ausschuss nicht gefolgt. "Im Herbst oder spätestens im nächsten Frühjahr sollen Jugendliche, die in diesem Jahr 16 Jahre alt werden, zur Polit-Party eingeladen werden", befand der Ausschuss mit Jürgen Brüne an der Spitze.

Seit 1954 hat das Rathaus jedes Jahr junge Menschen eingeladen, die gerade mündig geworden waren. Sie sollten an das politische Geschehen in einer Kommune herangeführt werden und sich so für Demokratie begeistern. Auf dem Geburtstagsprogramm standen Diskussionen und ein Ausflug. Doch damit hat das Rathaus immer weniger junge Menschen gelockt. Fachbereichsleiter Ulrich Moenen war schon fast soweit, die Veranstaltung ganz aufzugeben. Doch der Rat hielt daran fest. Jetzt soll ein Konzept erarbeitet werden, das die politische Geburtstagsparty wieder spannend macht. Auf dem Ideenzettel der Verwaltung stehen Planspiele ganz oben. Dabei ist eine Kooperation mit Langenfelder Schulen gewünscht. Im Unterricht könnten die Jungwähler eines Jahrgangs sich eines kommunalen Themas annehmen und im Rahmen von Planspielen damit auseinandersetzen.

"Planspiele eigenen sich als handlungsorientierte Lehr- und Lernmethode wie kaum eine andere zur Vermittlung politischer Zusammenhänge", erläutert Moenen. Schüler schlüpfen dabei in die Rollen von Bürgermeister, Oppositionsführer oder Minderheitenvertreter. Sie lernen, wie sich trotz Interessenkonflikten ein politischer Konsens bilden kann.

Lehrer der umliegenden Schulen sollen in das neue Konzept einbezogen werden. Sinnvoll zur Vorbereitung des Planspiels zur Kommunalpolitik wäre auch eine Ergänzung durch Wissensvermittlung - also etwa ein Einmaleins der Kommunalpolitik mit Themen wie Gewaltenteilung, kommunale Aufgaben, Strukturen vor Ort, stellte Moenen in groben Zügen das Konzept vor. Kontakte zu Schulen hat die Verwaltung für dieses Projekt bislang noch nicht geknüpft. "Wir stehen gerade erst am Anfang", sagt Moenen, der bei seiner Planung auf einen Workshop mit Jugendlichen zurückgegriffen hat. "Viele Ergebenisse sind in unser Konzept eingeflossen", so der Verwaltungsmann, der sich nun sputen muss, um in diesem Jahr ein attraktives Programm für den "Politischen Geburtstag" zu bieten.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort