Monheim Polen auf Rädern in der Sekundarschule

Monheim · Das "Polen-Mobil" hat gestern Station in Monheim gemacht und 40 Schüler über das Nachbarland informiert. Junge Menschen sollen für einen Austausch begeistert werden.

 Mit dem Polen- Mobil informierten gestern Carolina Ott (l.) und Katrin Celinska Monheimer Sekundarschüler über Polen.

Mit dem Polen- Mobil informierten gestern Carolina Ott (l.) und Katrin Celinska Monheimer Sekundarschüler über Polen.

Foto: MATZERATH

Die noch junge Sekundarschule plant einen Austausch mit dem Nachbarland Polen. Eine passende Schule in der Monheimer Partnerstadt Malbork (deutsch: Marienburg) ist gefunden: die Partnerschule Zespól Szkól nr 2.

Den Anstoß zu dieser Partnerschaft hat Dafna Graf, Koordinatorin für Städtepartnerschaften in Monheim, gegeben. Die Lehrer der Sekundarschule waren gleich angetan von der Idee. Und so hat Geschichtslehrer Martin Paeslack, dessen Vater aus Ostpreußen stammt, das Projekt in die Hand genommen. Im Mai reiste er mit einem anderen Lehrer zum Kennenlernen nach Malbork.

"Die Menschen dort sind sehr nett, offen und gastfreundlich", berichtet Paeslack von seiner Reise. Gemeinsam mit seinen teilweise Deutsch sprechenden polnischen Kollegen besuchte er die historischen Sehenswürdigkeiten der Stadt, wie zum Beispiel die Marienburg. Danach war klar: Beide Seiten wollen den Austausch.

Damit auch die Schüler Lust auf Polen bekommen, parkte gestern das "Polen-Mobil" auf dem Schulhof. An Bord hatte Koordinatorin Carolina Ott jede Menge Bilder und Infomaterial sowie eine begehbare Landkarte von Polen und Deutschland. Das Infoangebot auf vier Rädern gibt es zwei Mal in Deutschland und ist ein Projekt des Deutschen Polen-Instituts mit Sitz in Darmstadt. Die für Präsentationen in NRW zuständige Sprachanimateurin Katrin Celinska informierte und begeisterte mit einer Kollegin insgesamt 40 Schüler der achten und neunten Klasse für die deutsch-polnische Geschichte sowie für polnische Geografie, Sprache, Kultur und Essgewohnheiten. "Diesmal liegt der Schwerpunkt auf den Gemeinsamkeiten und Unterschieden der beiden Länder", sagt Celinska, die ihr Programm je nach Wissensstand der Schüler und Wunsch der Schule variieren kann.

"Wir sind noch eine sehr junge Schule", erklärt Paeslack, Leiter der Organisationsgruppe Polen. "Es geht darum, erste Strukturen für einen Austausch aufzubauen und Vorurteile abzubauen. Wir haben sehr viel gemeinsam." Er zeigt auf eine Karte, auf der die Nogat sich links an Malbork vorbeischlängelt, ähnlich wie der Rhein an Monheim.

Es gehen 20 bis 30 fließend Polnisch sprechende Schüler auf die Sekundarschule, die sich selbst als "Schule für alle Kinder" versteht. Polen ist also im Schulalltag präsent. So hat Martin Paeslack schon mitbekommen, wie sich zwei Jungen auf Polnisch über den Stundenplan unterhalten haben. Auch die 14-jährige Natalia und der 15-jährige Max stammen aus dem Nachbarland im Osten. Natalia wuchs ihre ersten drei Jahre in Gliwice auf. "Ich würde gerne die Schule sehen, auf die meine Mutter gegangen ist", sagt sie. Max lebte bis zum siebten Lebensjahr nahe Malbork. "Ich freue mich, wieder Menschen mit polnischer Nationalität zu treffen, die auch meine Sprache sprechen." Beide wussten schon vor dem Besuch des Polen-Mobils, dass sie bei dem Austausch mitmachen werden.

Die erste Schülerreise soll nächstes oder übernächstes Jahr stattfinden, kündigt Lehrerin Patricia Candeloro an. Dann fahren etwa 20 Kinder aus der achten und neunten Klasse mit ihren Lehrern nach Polen. Zudem sei ein Gegenbesuch in Monheim geplant.

(RP)
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