Monheim Pläne für Stadteingang deutlich abgespeckt

Monheim · Weniger und niedriger bauen, mehr Grün - das war die Maßgabe der Familie Vogel für die Einmündung der Krischerstraße. Im September soll die erste Stufe des Architektenwettbewerbs starten.

 Die Einmündung der Krischerstraße in die Rheinpromenade wird neu gestaltet. Insgesamt drei Baubereiche enthält das neue Konzept.

Die Einmündung der Krischerstraße in die Rheinpromenade wird neu gestaltet. Insgesamt drei Baubereiche enthält das neue Konzept.

Eigentlich hat Uwe Vogel sein Ziel schon erreicht und könnte die Hände in den Schoß legen. Die Stadtverwaltung hat den Wünschen der Familie entsprechend die Bauhöhen und -volumen im Entwurf des Planungsbüros Runge + Küchler für den Stadteingang Krischerstraße reduziert und einen Grünzug zwischen bestehendem Hochhaus und Neubauten vorgesehen. Diese neuen Rahmenbedingungen sind Grundlage des zweistufigen Architekturwettbewerbs "Stadteingang", der noch in diesem Monat vorbereitet werden soll.

Uwe Vogel hatte im Juni kundgetan, von seinem Vorkaufsrecht für die fraglichen städtischen Grundstücke Gebrauch machen zu wollen, weil er die vorgesehene Planung als zu massiv empfand. Die geplante Verkehrsführung mit einer über einen Kreisel an die Rheinpromenaden angeschlossenen Krischerstraße bleibt bestehen. "Aber statt der drei wird es nur noch zwei Bauten längs der Straße geben", erklärt Stadtplaner Robert Ullrich. Mit sechs Geschossen plus Staffelgeschoss werde das Kopfgebäude auf jeden Fall die Höhe des bestehenden Hochhauses unterschreiten und nach Süden hin abgestuft. Das zweite, davon durch einen großzügigen Grünzug getrennt, dürfte maximal vier Vollgeschosse erreichen. Auf dem Eckgrundstück an der Niederstraße ist ein dreigeschossiger Bau möglich. Entgegen der ursprünglichen Pläne soll der Schwerpunkt der baulichen Nutzung auf Wohnen liegen. Etwa 50 bis 60 Wohneinheiten wären realisierbar. Die Fassadengestaltung soll sich an der Umgebung orientieren, also Klinker statt Putz und Glas.

Vogel hatte sich explizit gegen den von Rainer Kohl geplanten Glaspalast "Meteor" gewandt. "Wir wollen etwas schaffen, das äußerlich zur Marienkapelle und zur Shell-Abfüllhalle passt", bestätigt Uwe Vogel im Gespräch. Die größere Lücke zwischen den Neubauten hatte sich die Familie gewünscht, um die Sichtbeziehungen zum Rhein zu erhalten. "Wir wollten die Rheinfront nicht völlig zuklatschen", sagt Vogel.

Obwohl der Stadteingang auch als Scharnier zwischen Innenstadt und Gewerbepark wirken soll, habe er auf mehr Wohnnutzung hingewirkt, da er das unternehmerische Risiko von Gewerbeimmobilien scheut. "In Langenfeld gibt es schon so viele Büroleerstände."

Vogel weiß noch nicht, ob er nur das Grundstück erwerben und dann an einen Investor weiterveräußern oder das Areal mit einem Kompagnon entwickeln wird. "Wir als Stadt jedenfalls möchten aus dem Erlös nicht nur den Straßenumbau finanzieren, sondern auch noch etwas übrighaben", sagt Bürgermeister Zimmermann. Erst wenn der Architektenwettbewerb abgeschlossen sei, könne das B-Planverfahren eingeleitet werden. "Je nach Bebauungsart können wir dann über den Kaufpreis sprechen", so Zimmermann. Mit dem Vorkaufsrecht sei nun der Interessenkonflikt zwischen der wirtschaftlichen Notwendigkeit, das Baugrundstück möglichst gut auszunutzen, und den nachbarlichen Interessen am Rheinblick eine Angelegenheit der Familie Vogel geworden.

(RP)
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