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Langenfeld Pipeline-Trasse nach Bomben absuchen

Düsseldorf · Düsseldorf Unter starker Anteilnahme der Bevölkerung aus dem Kreis Mettmann befasste sich der Umweltausschuss des Landtages gestern erneut mit der CO-Pipeline von Dormagen nach Uerdingen. Ausschussvorsitzende Marie-Luise Fasse hatte Vertreter der Bürgerinitiativen, von Bayer Material Science und der bauausführenden Firma Wingas zur Anhörung geladen. Anlass war ein Antrag der Grünen an den Landtag, der auf einen Stopp der Pipeline hinwirken soll. Über 100 Bürger folgten der Anhörung als Zuhörer. Bayer-Sprecher Dr. Jürgen Hinderer sicherte am Ende zu, Bayer werde alle Auflagen erfüllen.

Für die Bürgerinitiativen aus dem Kreis Mettmann waren Dieter Donner geladen. Er machte deutlich, die Pipeline werde in der Bevölkerung niemals Akzeptanz finden, weil es erhebliche Zweifel an der Sicherheit der Leitung gebe. Erich Hennen aus Duisburg verwies darauf, dass es allein in jüngster Zeit mehrere Unfälle an Pipelines unter anderem in Wuppertal und in Duisburg mit mehreren Verletzten gegeben habe. Solch ein Vorfall an der CO-Pipeline in Monheim, Hilden, Erkrath, Ratingen oder Duisburg hätte katastrophale Folgen.

Die Sprecher der Unternehmen erläuterten dagegen, die Leitung erfülle höhere Sicherheitsanforderungen als gesetzlich vorgeschrieben. Sie werde nur in Betrieb gehen, wenn alle Vorgaben der Baugenehmigung erfüllt sind. Dieser Hinweis bezog sich hauptsächlich auf die noch fehlenden Untersuchungen über das Vorhandensein von Kampfmitteln an der Trasse. Manfred Bast, Sprecher von Wingas, verwahrte sich gegen den Vorwurf des Sprechers der Grünen, Johannes Remmel, das Bauunternehmen habe im Zusammenhang mit der Kampfmittelsuche gelogen. Bast bestritt auch, mit dem Bau sei ohne vorherige Suche nach möglichen Bomben und Granaten begonnen worden. Vielmehr seien vor Baubeginn Luftaufnahmen ausgewertet und Bereiche ausgemacht worden, wo Blindgänger liegen könnten. Diese Flächen seien bei entsprechendem Verdacht untersucht worden. Noch fehlende Untersuchungen vor allem ehemaliger Laufgräben würden vor Inbetriebnahme der Leitung abgearbeitet. Politiker mahnten dringend an, die gesamte Trasse zu untersuchen.

Der Landtagsabgeordnete aus dem Südkreis Mettmann, Hans-Dieter Clauser (CDU), warf den Unternehmenssprechern vor, Vertrauen zu verspielen. So sei es fernab jeder Wahrheit, wenn Bayer behaupte, nur kleine lokale Gruppen von Bevölkerung und Kommunalpolitikern seien gegen die Pipeline. Vielmehr seien große Teile der Bevölkerung, die Bürgermeister der betroffenen Städte und der Mettmanner Landrat zu einer ablehnenden Einschätzung gekommen.

Ein Sprecher der Landesregierung erklärte, ein politisches Signal gegen die Pipeline wäre fatal für den Industriestandort des Landes.

(RP)
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