Auf Ein Wort Andreas Pasquay Pfarrer predigen über Frauen in der Bibel

Langenfeld · Die Sonntagspredigten in Langenfelds evangelischen Kirchen sind in diesem Sommer einem Thema gewidmet: "Starke Töchter Gottes".

 Andreas Pasquay ist Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Langenfeld. Er wird unter anderem über die "Hexe von En-Dor" aus dem Alten Testament predigen.

Andreas Pasquay ist Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Langenfeld. Er wird unter anderem über die "Hexe von En-Dor" aus dem Alten Testament predigen.

Foto: Matzerath

Es gibt sie — Gott sei Dank — in allen Kirchen und allen Zeiten. Sind sie doch in vielerlei Hinsicht das tragende Fundament kirchlicher Arbeit. Die "starken Töchter Gottes" haben es "in sich" — nicht nur heute. Wer hier vom "schwachen Geschlecht" redet, irrt gewaltig. Weniger "Hausfrau" oder "Mutter" als vielmehr Zeugin, Prophetin und selbstständige Wegbereiterin Gottes auf Erden — so erzählt die Bibel, das Buch der Bücher, über ihre "großen Frauen". In diesem Sommer nimmt sich die evangelische Kirchengemeinde in Langenfeld dieser "Starken Töchter Gottes, der Große Frauen der Bibel" in einer Predigtreihe an.

An allen vier Predigtstätten — der Erlöserkirche in Immigrath, der Martin-Luther-Kirche in Reusrath, der Johanneskirche in der Stadtmitte und der Lukaskirche in Richrath — gibt es an allen sieben Sonntagen der Sommerzeit parallel je eine "starke Frau" im Gottesdienst zu erleben. Dabei wird, als Zeichen der Einheit der evangelischen Gemeinde in ganz Langenfeld, der sogenannte "Kanzeltausch" geübt. Richrather Geistliche predigen in Immigrath, Reusrather Pfarrer in Mitte und umgekehrt. Evangelische Vielfalt in der Einheit der Gemeinde wird so deutlich und erlebbar.

Welche 'Töchter Gottes' sind wann zu Gast? Der Anfang wurde am vorigen Sonntag mit Maria Magdalena gemacht, der Frau, die Jesus liebte — wobei dieser Satz bewusst doppelt gelesen werden darf. Weiter geht es am kommenden Sonntag mit Judit, der Frau mit dem Schwert — schön, listig, mutig. Die "Hexe von En-Dor" folgt am 4. August, nein, nicht Hexe, sondern Heilige. Weiter im Programm sind: Sara (11. August), die lacht (Ist Lachen erlaubt — auch in der Kirche?); Ruth (25. August) — eine Ausländerin kommt an - Integration und Migration als biblisches Vorbild; Esther (25. August), Retterin ihres Volkes — die Immigrather Kantorin Esther Kim trägt bewusst ihren Namen; Miriam und die blutflüssige Frau (1. September) — zwei Frauen gehen über Grenzen. An diesem Tag feiern die evangelischen Christinnen den Miriamsonntag — den Festtag der "starken Frauen in der Kirche".

Glaube ist nicht nur Sache der Frauen. Religion ist nicht nur Sache der Männer — auch wenn dies in Theorie und kirchlicher Praxis zuweilen immer noch so aussehen mag. Mit ihrer Predigtreihe setzt die evangelische Gemeinde hier ein bewusstes Zeichen. Übrigens — alle Predigten können im Internet nachgelesen werden. Die Gottesdienste beginnen je nach Kirche um 9.30 oder um 11 Uhr. Näheres unter www.kirche-langenfeld.de.

(RP)
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