Monheim Per Mausklick Mängel melden

Monheim · Immer mehr Bürger nutzen die Möglichkeit, dem Rathaus über die städtische Internetseite Dinge zu melden, die ihrer Ansicht nach problematisch sind und verbessert oder beseitigt werden müssen.

 Der Mängelmelder habe Vor- und Nachteile, meint Michael Hohmeier.

Der Mängelmelder habe Vor- und Nachteile, meint Michael Hohmeier.

Foto: Matzerath, Ralph

Ein lockerer Kanaldeckel an der Schwalbenstraße, defekte Laternen im Berliner Viertel oder wild entsorgter Müll am Kielsgraben — viele Bürger nutzen den "Mängelmelder", um die zuständigen Stellen im Rathaus über kleine und größere Probleme zu informieren. Vor knapp vier Monaten hat die Stadtverwaltung den Service eingerichtet, der über Internet und Smartphone erreichbar ist.

 Ärgernis: Immer wieder werden wilde Müllkippen gemeldet. Das Bild von 2011 zeigt einen Fund in der Urdenbacher Kämpe (mit Ralf Badtke von der Biologischen Station).

Ärgernis: Immer wieder werden wilde Müllkippen gemeldet. Das Bild von 2011 zeigt einen Fund in der Urdenbacher Kämpe (mit Ralf Badtke von der Biologischen Station).

Foto: Matzerath

Die gemeldeten Mängel erscheinen an den markierten Stellen auf einem Stadtplan. Sind die Symbole rot gefärbt, sind sie noch ungeprüft. Gelb bedeutet, dass ein Missstand derzeit "in Bearbeitung" ist. Grün heißt: Problem gelöst.

Monheim: Per Mausklick Mängel melden
Foto: Matzerath, Ralph

Abläufe aufeinander abgestimmt

"Inzwischen sind auch die internen Abläufe gut aufeinander abgestimmt", sagt Manfred Hein, stellvertretender Leiter des Bereichs Bauwesen im Rathaus. "Die Mitarbeiter in den jeweiligen Bereichen haben die entsprechenden Zugriffsrechte und die Weiterleitung der Meldungen läuft rund."

Das war nicht immer so. Einige Wochen nach dem Start des öffentlichen Beschwerdekanals war die Verwaltung zunächst überlastet. Wenn Probleme als "gelöst" markiert wurden, bedeutete das oft lediglich die Weiterleitung an die zuständigen Stellen. Der Mangel selbst blieb indes vorerst bestehen. "Eine E-Mail oder Mittelung nebst Foto über ein Smartphone ist natürlich schnell verschickt", meint Stadtsprecher Michael Hohmeier. "Die Lösung des gemeldeten Problems kann hingegen wesentlich länger dauern."

Die Erwartungshaltung, dass die Stadt postwendend das gewünschte Ergebnis präsentiere, sei daher illusorisch. "Die Missstände werden so schnell wie möglich abgearbeitet, aber wir werden auch häufig mit Dingen konfrontiert, die nicht in die Zuständigkeit der Stadt fallen." Private Gärten, aus denen Pflanzen in den öffentlichen Raum wuchern oder Beschwerden über Schäden an Landstraßen sind laut Hohmeier typische Beispiele dafür. "Wenn keine städtische Stelle zuständig ist, kontaktieren wir Eigentümer oder den Landesbetrieb Straßenbau."

Ein Blick auf die kleine Landkarte auf der städtischen Internetseite genügt, um zu sehen, dass es noch einiges zu tun gibt: unlesbare Straßenschilder Österreich-Viertel, fehlende Pflastersteine an der Grabenstraße oder der beschädigte Asphalt der Sperberstraße — ein Großteil der gemeldeten Mängel betrifft den Bereich Bauwesen.

"In der Regel haben wir rund 15 Beschwerden und Anfragen pro Woche", sagt Manfred Hein. "Bis die Bearbeitung bei der richtigen Stelle in Auftrag gegeben ist, vergehen in den meisten Fällen zwei Tage." Die Behebung des jeweiligen Mangels könne hingegen auch mehrere Wochen in Anspruch nehmen, wie Hein betont: "Der Zeitraum für die Bearbeitung ist sehr unterschiedlich."

Trotz des Mehraufwands für die Verwaltung hält Stadtsprecher Hohmeier den Mängelmelder für ein sinnvolles Instrument, um die Kommunikation zwischen Bürger und Gemeinde zu verbessern: "Es ist eine zweischneidige Angelegenheit, aber auch eine Stadtverwaltung sollte mit modernen Kommunikationsmitteln Schritt halten."

(dora)
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