Kreis Mettmann Parks sind so beliebt wie noch nie

Kreis Mettmann · Gästebefragungen aus den vergangenen Monaten belegen den Trend: Parks und Gärten werden bei Touristen und Familienausflüglern immer beliebter. Wir haben einige der schönsten Parks der Region besucht - und mal historisch Interessantes gefunden, mal pures Spieleglück.

 Diese Kletterei ist nicht zur Nachahmung empfohlen - im Neulandpark Leverkusen gibt es aber auch sonst jede Menge Spielmöglichkeiten.

Diese Kletterei ist nicht zur Nachahmung empfohlen - im Neulandpark Leverkusen gibt es aber auch sonst jede Menge Spielmöglichkeiten.

Foto: us (archiv)

Gästebefragungen aus den vergangenen Monaten belegen den Trend: Parks und Gärten werden bei Touristen und Familienausflüglern immer beliebter. Wir haben anlässlich des heutigen Europäischen Tags der Parks einige der schönsten Grünanlagen der Region besucht - und mal historisch Interessantes gefunden, mal pures Spieleglück.

 Ein Höhepunkt des "Holterhöfchen"-Parks in Hilden: die Überreste einer Ringwallanlage aus dem neunten Jahrhundert.

Ein Höhepunkt des "Holterhöfchen"-Parks in Hilden: die Überreste einer Ringwallanlage aus dem neunten Jahrhundert.

Foto: stephan köhlen

Ausflüge in die grünen Oasen des Landes zählen zu den beliebtesten Aktivitäten von Übernachtungsgästen in Nordrhein-Westfalen. Doch im Gegensatz zu den meist gut vorbereiteten Touristen weiß nicht jeder, der in der Region wohnt, welches Parkjuwel sich in womöglich seiner Nachbarstadt verbirgt. Wir empfehlen vier sehenswerte Parks für (fast) jedes Wetter und jede Vorliebe.

 Vom rund 1,7 Hektar großen Marienburgpark in Monheim aus ergeben sich auch zum Rhein diverse Wegeverbindungen und Blickachsen. foto: stadt (archiv)

Vom rund 1,7 Hektar großen Marienburgpark in Monheim aus ergeben sich auch zum Rhein diverse Wegeverbindungen und Blickachsen. foto: stadt (archiv)

Foto: Stadt

Dieser Park ist vor allem etwas für Historienfans. Sein zentraler Blickfang ist die Marienburg, der der im Stil eines Englischen Gartens angelegte Park auch seinen Namen verdankt. Das Landhaus wurde von 1879 bis 1880 nach einem Entwurf des Kölner Architekten August Carl Lange im Stil der Kölner Neugotik als Sommerwohnung für den Kölner Landgerichtsrat und Reichstagsabgeordneten Eugen von Kesseler errichtet. Der Bauherr wollte mit der Marienburg an den gleichnamigen Hauptsitz des Deutschen Ritterordens in Westpreußen erinnern. Heute dient die Marienburg hauptsächlich als Tagungs- und Kongresszentrum sowie als Veranstaltungsort diverser Feiern. Auch standesamtliche Trauungen sind dort beliebt. Rund 1,7 Hektar messen der Marienburgpark und der Rheinbogen, in denen Erholung, Natur und Kultur eine tolle Verbindung eingehen. Vom Park zum Rhein gibt eswunderschöne Wege und Ausblicke.

Sehenswert

- Das Grottenbauwerk im Park. Der Überrest eines historischen Aufenthaltsbereichs aus Tuffstein ist inzwischen teils restauriert.

- Der Marienpavillon aus der Zeit um 1880: eines der wenigen erhaltenen gartenarchitektonischen Bauwerke.

- bis zu 110 Jahre alte Mammutbäume

Anfahrt Mit dem Auto aus Richtung Düsseldorf: Ausfahrt A 59 (Monheim-Baumberg). Der Beschilderung "Monheim Mitte/Parkplatz Altstadt" folgen, im Kreisverkehr links Richtung Monheim. Dann weiter über Monheimer Straße, Rheinpromenade und Kapellenstraße zum Parkplatz Altstadt. Aus Richtung Leverkusen: Ausfahrt A 59 (Monheim). Richtung Monheim der Beschilderung "Monheim Mitte/Parkplatz Altstadt" folgen. Mit Bahn und Bus: Mit der S-Bahnlinie 6 bis Langenfeld. Dann mit VRR-Buslinie 791 oder 790 (verkehrt nicht immer) Richtung Monheim bis Haltestelle Kulturzentrum. Von dort wenige Minuten Fußweg zum Marienburgpark (Eingang Parkstraße).

Öffnungszeiten Mai bis September: 8 bis 22 Uhr, Oktober bis April: 9 bis 18 Uhr

Unmittelbar vor der Textilfabrik Cromford ließ der Fabrikgründer, Johann Gottfried Brügelmann (1750-1802), einen Park in barocker Manier anlegen. Symmetrie war ein Grundprinzip, das noch immer deutlich zu erkennen ist und Gartenfans von überall her begeistert. "Die öde Gegend wurde zum Lustgarten umgeschaffen", so zitiert die Stadtverwaltung in ihrer Informationsbroschüre einen Beobachter aus der Zeit um 1800 zum Umfeld der Fabrik. Seit 1996 ist das Baudenkmal ein Museum. Es dokumentiert die frühindustrielle Produktion von Baumwollstoffen zum Ende des 18. Jahrhunderts.

Sehenswert Besonders schön: Wer am Angerbad parkt, gelangt über die alte Wasserburg Haus zum Haus, deren Ursprünge bis ins 12. Jahrhundert zurückreichen und in der sich heute die Kulturstiftung "Wasserburg zum Haus" befindet.

Anfahrt Auto: Ab Autobahnausfahrten 3 und 52 Richtung Ratingen, dann der Beschilderung "Industriemuseum" oder "Industriedenkmal Cromford" folgen. Bus und Bahn: Vom nächstgelegenen S-Bahnhof Ratingen-Ost aus mit der Buslinie 773 Richtung RAT-Hösel bis Haltestelle "Blauer See", von dort erreicht man das Museum nach zehn Minuten Fußweg. Der Weg ist ausgeschildert. Öffnungszeiten Textilfabrik Dienstag - Freitag: 10 - 17 Uhr, Samstag und Sonntag: 11 - 18 Uhr, Montag geschlossen.

Das Gelände entzückt nicht nur Gartenfreunde. Denn das einstige Landesgartenschauareal ist heute auch ein Spieleparadies für Kinder. Auf einer in weiten Teilen barrierefreien Fläche von 22 Hektar, die bis an das Rheinufer grenzt, präsentiert sich der Park mit diversen Themengärten, vielen ausgefallenen Spielplätzen, gutem gastronomischen Angebot und einer Minigolfanlage. Hunde sind im "Neuland-Park" übrigens nicht zugelassen! Es gibt also keine "Tretminen" auf den Liegeflächen.

Sehenswert Am ehemaligen Zugang Ost befindet sich direkt unter der Autobahnbrücke eine Skateranlage mit allen Schikanen. Angrenzend wartet eine große Liegewiese mit verschiedenen Spielgeräten auf die Besucher. Am Eingang Nobelstraße sorgen Wasserspiele mit Fontänenhüpfern für die nötige Abkühlung an heißen Tagen. Im Bumerang, dem Kernstück des Parks, fordern zwölf Spielstationen Geschicklichkeit und Teamgeist heraus. Unmittelbar daneben lockt ein großzügiger Spielbereich mit Sand, Klettergeräten, Rutschen und allem, was das Kinderherz begehrt.

Anfahrt Auto: Der "Neuland-Park" ist über die A1 und A59 zu erreichen. Parkplätze befinden sich an der Dhünnstraße und Behindertenparkplätze am Eingang Nobelstraße sowie an der Olof-Palme-Straße. Bahn: Bahnhof Leverkusen-Mitte (Regionalverkehr aus Köln und Düsseldorf) via Busbahnhof Leverkusen-Mitte: Linien 203, 208, 210, 233, 211. Bahnhof Leverkusen-Opladen (Regionalverkehr aus Köln und Wuppertal) via Busbahnhof Opladen: Linien 203, 201, 250, 255 bis Haltestelle Forum. Dann umsteigen Linien 203, 210 und 233.

Öffnungszeiten 16.Oktober bis 31. März: 6 bis 18 Uhr, 1. April - 15. Oktober: 6 bis 22 Uhr

Diese kleine, aber durchaus bemerkenswerte Grün- und Parkanlage verbindet Freizeit und Bildung auf besondere Weise: Auf dem Gelände liegen sowohl das städtische Schulzentrum als auch Freizeitangebote wie das Schwimmbad Hildorado, ein Kleinspielfeld, eine Skateranlage, die Dreifachsportanlage und eine interessante archäologische Ausgrabungsstätte.

Sehenswert Die Ringwallanlage stammt aus dem Frühmittelalter und diente dem Schutz- und der Befestigung eines Hofes aus dem 9./10. Jahrhundert.

Anfahrt Auto Ab der Ortsgrenze Hilden aus allen Richtungen kommend den Schwimmbadsymbolen für Frei- und Hallenbad folgen. Im Nahbereich des Hildorado sind zusätzliche Hinweisschilder vorhanden. Bus und Bahn: Aus Richtung Düsseldorf: Linie 782 Haltestelle HildoradoAus Richtung Solingen: Linie 782 Haltestelle Hildorado Linie 783 Haltestelle Grünstraße.

Öffnungszeiten Ganzjährig begehbar.

Bleibt jetzt nur noch eins zu tun: Einen Lieblingspark aussuchen - und dann bei nächster Gelegenheit nichts wie hin!

(RP)
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