Langenfeld Psychische Erkrankungen nehmen zu

Langenfeld · Psychische Erkrankungen werden immer deutlicher wahrgenommen, beginnend bei „Burn Out“ und Depressionen als inzwischen anerkannte Krankheitsbilder.  Doch daneben gibt psychische Erkrankungen, bei denen sich Menschen selbst oder andere gefährden.  

Die Auswirkungen psychischer Erkrankungen beschäftigen das Ordnungsamt  immer häufiger, sagt Referatsleiter Christian Benzrath.

Die Auswirkungen psychischer Erkrankungen beschäftigen das Ordnungsamt  immer häufiger, sagt Referatsleiter Christian Benzrath.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Die Beschäftigung mit den Auswirkungen psychischer Krankheiten ist heute „ein fester Bestandteil unserer Arbeit“, erläutert Christian Benzrath, Leiter des Referats Recht und Ordnung. Elf Mitarbeiter des Ordnungsamtes, sieben aus dem Außendienst und vier im Innendienst, sind speziell geschult. Sie greifen ein, wenn Menschen suizidgefährdet sind oder aggressiv gegenüber anderen werden. „Die Mitarbeiter erkennen die Symptome“, sagt Benzrath. Außerhalb der Dienstzeiten des Ordnungsamtes übernehme die Feuerwehr. Auch dort seien zahlreiche Mitarbeiter geschult. Auch sie handeln im Einzelfall nach den Maßgaben des Gesetzes über Hilfen und Schutzmaßnahmen bei psychischen Krankheiten (PsychKG). „Wenn wir einen Menschen nach dem PsychKG in eine Klinik einweisen, bedeutet das immer eine freiheitseinschränkende Maßnahme“, betont der Referatsleiter, „die mit großer Sorgfalt eingesetzt werden muss.“ So gelte grundsätzlich das Vier-Augen-Prinzip: Neben dem Ordnungsamt oder der Feuerwehr begutachte immer auch ein Arzt den Menschen. Die Ärzte arbeiten beim Sozialpsychiatrischen Dienst oder „sind idealerweise die behandelnden Ärzte der Patienten.“ Aber auch niedergelassene Mediziner können eine Begutachtung durchführen. Abends und an den Wochenenden stehe der ärztliche Notdienst der Kassenärztlichen Vereinigung zur Verfügung. „Wir weisen bei weitem nicht jeden ein, der Mitmenschen vielleicht seltsam vorkommt.“