Monheim Onlineportal hilft bei der Kita-Suche

Monheim · Das Computerprogramm Kivan soll einen besseren Überblick über freie und vergebene Plätze schaffen.

 Der neue Trakt im Kindergarten Oranienburger Straße 20 wurde nach den Weihnachtsferien bezogen: Anissa, Weronika, Ane Jobe und Sharon (v. li.)

Der neue Trakt im Kindergarten Oranienburger Straße 20 wurde nach den Weihnachtsferien bezogen: Anissa, Weronika, Ane Jobe und Sharon (v. li.)

Foto: MATZERATH

Für das aktuelle Anmeldeverfahren kann es zwar noch nicht genutzt werden, aber Mitte des Jahres soll das elektronische Meldesystem "Kivan" in Betrieb gehen. Es soll die jährliche Anmeldung in den Kindergärten revolutionieren. "Über das Internet können die Eltern dann Angaben bezüglich des Kindesalters und der gewünschten Betreuungszeit machen und ermitteln, in welcher Einrichtung noch ein Betreuungsplatz verfügbar ist", erklärt Annette Berg, Bereichsleiterin Jugend und Familie. Sie können ihr Kind dann bei bis zu vier Wunscheinrichtungen registrieren lassen, sollten aber innerhalb von zwei Wochen persönlich in den favorisierten Kitas vorsprechen und die Eingabe bestätigen. "Wenn ein Betreuungsvertrag unterschrieben ist, wird der Wunschplatz – weil vergeben – in dem Internet-Portal gelöscht", sagt Berg.

In der noch heute geltenden Realität meldeten viele Eltern ihr Kind bei mehreren Einrichtungen gleichzeitig an, die einen erhalten in der Folge sechs Zusagen, die anderen gar keine. "Die Kitas haben selber keine Übersicht, wo sonst die Kinder angemeldet wurden und wo sie eine Zusage erhalten haben." Da die Kitas nur Zusagen versenden, aber die Betreuungsanfragen nicht offiziell absagen, dauert es oft bis zu sechs Wochen, bis die Platzvergabe endgültig für alle Beteiligten geklärt ist. "Das elektronische Verfahren wird viel schneller für Klarheit sorgen", verspricht Berg.

Im kommenden Kindergartenjahr 2014/15 will die Stadt Monheim eine Versorgungsquote von 41 Prozent für unter dreijährige Kinder (vier Monate bis drei Jahre) erreichen, derzeit liegt sie bei 33 Prozent. Die Quote für die Versorgung der Ein- bis Dreijährigen, die laut Gesetz neuerdings einen Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz besitzen, beträgt dann sogar 54 Prozent. Die Stadt rechnet angesichts der steigenden Nachfrage damit, dass es für Kinder zum Regelfall wird, im Alter von zwei Jahren den Kindergarten zu besuchen.

Wenn die Stadt ab August 120 U3-Plätze in der Tagespflege und 258 in Kindertagesstätten vorhält, sind das 31 beziehungsweise 37 mehr als im Vorjahr. Dazu tragen im wesentlichen die Anbauten an das Awo-Familienzentrum Grünauer und an die städtische Kita Oranienburger Straße bei. Während die beiden Awo-Gruppen voraussichtlich erst im April in Betrieb genommen werden können, wurde die neue Gruppe in der Kita "Max und Moritz" (ehemals Rappelkiste, Blaue Kita) nach den Weihnachtsferien eröffnet. Die geplante Erhöhung der Tagespflegeplätze von 89 auf 120 betrachtet Berg als realistisch: "Wir haben sehr viele gut ausgebildete Tagesmütter, auf die können wir jetzt zurückgreifen." Während sich die Stadt Monheim in den vergangenen Jahren oft mit Überbelegungen behalf, um den Rechtsanspruch der Kinder von drei bis sechs Jahren erfüllen zu können, wird sie im Kindergartenjahr 2014/15 nunmehr eine 100-prozentige Versorgung dieser Kinder erreichen. "Ein Problem ist natürlich, dass die vielen Kinder auf U3-Plätzen in die Ü3-Plätze hineinwachsen und freie Kapazitäten verhindern", erklärt Berg. Wenn daher Eltern für ihr dreijähriges Kind keinen Platz in der Wunschkita bekommen haben, sollte sie sich ans Jugendamt wenden. "Keine Sorge, es gibt genügend Plätze", beschwichtigt Berg.

(RP)
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