Langenfeld Omas gegen Rechts polieren Stolpersteine

LANGENFELD · 15 Stolpersteine mahnen in Langenfeld an sechs Stellen Spaziergänger zum Innehalten. Sie erinnern an jüdische Langenfelder, die während der nationalsozialistischen Diktatur den Holocaust nicht überlebt haben.

 Martina Benzing putzte und schmückte die Stolpersteine vor der Stadthalle.

Martina Benzing putzte und schmückte die Stolpersteine vor der Stadthalle.

Foto: Initiative Omas gegen Rechts

(mei) Wie andernorts hat der Kölner Künstler Gunter Demnig an der letzten Wohnadresse dieser NS-Opfer die von ihm geschaffenen Messingtäfelchen mit Namen und Lebensdaten jedes einzelnen Menschen in den Boden gesetzt. Die Langenfelderin Martina Benzing engagiert sich bei der 2018 gegründeten Initiative „Omas gegen Rechts“. Gemeinsam mit ihrer Tochter hat sie am „Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust“ die fünf Stolpersteine vor der Stadthalle poliert, geschmückt und so ins Licht gesetzt. Dazu lasen die Frauen aus den einzelnen Biographien vor, um Passanten an die Schicksale der jüdischen Langenfelder Familie Meyer zu erinnern. An der Hauptstraße 133 befand sich im NS-Deutschland der Laden der „Gebrüder Meyer“ dort, wo heute die Stadthalle steht. Er war eines der ersten Ziele für den Nazi-Terror während der Reichspogromnacht.

„Wir alle, jeder einzelne trägt die Verantwortung dafür, dass sich dieser bösartige Wahnsinn niemals wiederholen darf“, sagt Oma Martina. „Wir haben eine Stimme, erheben wir sie getreu dem Motto der Omas gegen Rechts: Alt sein heißt nicht stumm sein.“ Zu der 2019 im Kreis Mettmann gegründeten Regionalgruppe bekommen Interessierte unter omasgegenrechts.me@gmail.com Kontakt per Internet.

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