83 Jahre nach Pogromnacht Omas gegen Rechts: Langenfeld muss mehr für Gedenken an NS-Opfer tun

Langenfeld · Mehrere Langenfelderinnen legen an Stolpersteinen Blumen und Bilder nieder. Bürgermeister Schneider spricht Totengedenken zum Volkstrauertag.

 Die „Omas gegen Rechts“ beim stillen Gedenken vor der Stadthalle

Die „Omas gegen Rechts“ beim stillen Gedenken vor der Stadthalle

Foto: RP/Martina Benzing

Langenfelds „Omas gegen Rechts“ (OgR) haben 83 Jahre nach der „Reichspogromnacht“ an die Stadt appelliert, des 9. November 1938 und der Opfer künftig öffentlichkeitswirksam zu gedenken. OgR-Sprecherin Martina Benzing und einige Mitstreiterinnen legten jetzt an den Stolpersteinen für die jüdische Familie Meyer vor der Stadthalle sowie am Ort des zerstörten Bethauses, Hauptstraße 101, Blumen und Bilder nieder. „Es wäre schön, wenn auch die Stadt Langenfeld im nächsten Jahr ein solches Gedenken veranstalten würde – Städte im Umkreis tun dies“, sagt Martina Benzing.

 Niedergelegte Blumen und Bilder an den Stolpersteinen für die jüdische Familie Meyer.

Niedergelegte Blumen und Bilder an den Stolpersteinen für die jüdische Familie Meyer.

Foto: RP/Martina Benzing

Zudem regt sie an, dass Langenfelder Bürger Pflegepatenschaften für einzelne Stolpersteine im Stadtgebiet übernehmen.

Unterdessen hat Bürgermeister Frank Schneider am Sonntag der Opfer von Krieg, Gewalt und Verfolgung gedacht. Anlass war der Volkstrauertag. Auf dem katholischen Friedhof in Richrath richteten Schneider und der Geschäftsführer des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Christian Benzrath, einige Worte an die Anwesenden und sprachen das Totengedenken. Dabei erinnerten beide in einer Schweigeminute an den am 22. August verstorbenen Vorsitzenden des Volksbundes Langenfeld, Ehrenbürger Manfred Stuckmann.

 Volkstrauertag 2021: Bürgermeister Frank Schneider (l.) und Volksbund-Geschäftsführer Christian Benzrath gedenken auf dem katholischen Friedhof in Richrath der Opfer von Krieg, Gewalt und Verfolgung.

Volkstrauertag 2021: Bürgermeister Frank Schneider (l.) und Volksbund-Geschäftsführer Christian Benzrath gedenken auf dem katholischen Friedhof in Richrath der Opfer von Krieg, Gewalt und Verfolgung.

Foto: RP/Stadt Langenfeld

Nachdem im vergangenen Jahr lediglich eine stille Kranzniederlegung vorgenommen wurde, fand die Gedenkfeier in diesem Jahr in einem kleinen Rahmen und zeitlich reduziert außerhalb der Kapelle mit Abstand statt. Begleitet wurde die Veranstaltung von Abordnungen der Langenfelder Schützenvereinigungen und einem Bläserensemble der städtischen Musikschule unter der Leitung von Gerald Kollbacher. An den Langenfelder Ehrenmälern wurden Kränze niedergelegt.

(gut)
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