Langenfeld/Monheim Null Promille am Steuer

Düsseldorf · Seit August diesen Jahres gilt das absolute Alkoholverbot für Führerscheinneulinge.Die mit Strafen verbundene Regelung kommt auch bei den Betroffenen gut an, zeigt sich bei einer RP-Umfrage.

Ein Gläschen Sekt auf einem Geburtstag, ein Bierchen auf der Weihnachtsfeier, oder etwas Wein zum Essen – für Fahranfänger können schon geringe Mengen Alkohol ernste Konsequenzen haben. Seit August diesen Jahres gilt das absolute Alkoholverbot für Führerscheinneulinge. Bei Verstößen muss mit empfindlichen Strafen gerechnet werden. Trotzdem kommt die Regelung bei den Betroffenen gut an, zeigt sich bei einer RP-Umfrage zum Jahresende.

„Finde das Gesetz gut“

„Ich finde das Gesetz gut, auch wenn es mich direkt betrifft“, meint Nina Henschel aus Langenfeld. „Ich finde es schwierig abzuschätzen, wann man zum Beispiel einen Blutalkoholwert von 0,5 Promille hat. Die Null-Promille Regelung ist unmissverständlich.“ Sie hat bereits mit 16 angefangen, ihren Führerschein zu machen. Seit Anfang 2007 ist es möglich, bereits mit 17 Jahren einen Führerschein zu haben. Voraussetzung dafür ist, dass die Jugendlichen von einem nüchternen und erfahrenen Erwachsenen auf dem Beifahrersitz begleitet werden. Dieser darf zudem nicht mehr als drei Punkte im Verkehrszentralregister in Flensburg haben.

„Mit dem Vollenden des 18. Lebensjahres kann die Prüfbescheinigung in eine normale Fahrerlaubnis umgetauscht werden“, erklärt Hartmut Paetzold. „Eine zusätzliche Prüfung ist nicht mehr notwendig.“ Er betreibt seit über 30 Jahren seine Fahrschule in Monheim und kennt sich bestens mit den Gefahren aus, die der Alkohol für Autofahrer mit sich bringt.

Für Paetzold geht das Trinkverbot nur für Fahranfänger nicht weit genug. „Alkohol und Autofahren passt einfach nicht zusammen“, so der Fahrlehrer. „Bereits ab 0,3 Promille treten bei manchen Menschen Störungen der Reaktionszeit und des Sichtfeldes auf. Bei 0,5 Promille kann es schon zu erheblichen Koordinationsproblemen kommen. Die Folgen sind oft fatal.“ Daher sei ein Alkoholverbot für alle Autofahrer unabhängig von ihrer Erfahrung sinnvoll.

„Das ist aber nur durchzusetzen, wenn die Kontrollen seitens der Polizei verstärkt werden“, so Paetzold. „Höhere Strafen bringen nichts, wenn unzureichend kontrolliert wird.“ Zudem sei die Alkoholtoleranz von Mensch zu Mensch seht unterschiedlich. „Für den einen ist ein Bier schon zuviel und andere können eine Flasche Wein trinken, ohne betrunken zu wirken. Eine Null-Promille-Regelung lässt keinen Spielraum, sich an das erlaubte Limit heranzutrinken.“

Harte Strafen

Sollte ein Fahranfänger unter Alkoholeinfluss in einen Unfall verwickelt werden, drohen harte Strafen: Die Probezeit verlängert sich um zwei Jahre und der Verkehrssünder muss mit zwei Punkten in Flensburg rechnen. Zudem drohen empfindliche Geldbußen in einer Höhe von bis zu 1000 Euro.

Dennoch kommt das Gesetz gerade bei Fahranfängern gut an. „Ich finde das absolut in Ordnung“, meint Mireille Rohde aus Monheim. Sie hat vor wenigen Tagen die Führerscheinprüfung erfolgreich bestanden. „Als Anfänger ist man nun mal nicht so erfahren und da muss man nicht auch noch was trinken, wenn man noch fahren will. Das macht es nur doppelt schwierig, sicher zu fahren.“

(RP)
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