Langenfeld Noll freut sich über Steinbrück-Brief

Langenfeld · Die CDU-Bundestagsabgeordnete für den Südkreis, Michaela Noll, hat den Tag gestern genossen: Der neue Bundestag hat sich konstituiert, und obwohl Noll seit elf Jahren in Berlin ist, war es für sie ein "ganz neues Gefühl, zu sehen, wie groß unsere Fraktion geworden ist", sagt sie.

Und noch einen besonderen Moment brachte ihr der erste Arbeitstag an der Spree: Peer Steinbrück schenkte ihr drei Flaschen Weißwein und überbrachte einen "sehr persönlichen Brief", so Noll, "in dem er mir zu einem Erfolg gratuliert." Über die stilvolle Geste habe sie sich "gewundert und zugleich sehr gefreut". SPD-Kanzlerkandidat Steinbrück war zum wiederholten Mal ihr direkter Konkurrent um die Erststimmen im Mettmanner Südkreis und hatte – ebenfalls zum wiederholten Mal – glatt gegen die Haanerin verloren. Die Weißweinflaschen gehen auf eine alte Wette der beiden zurück, die Steinbrück verloren hat; miteinander gesprochen haben die beiden beim obligatorischen Umtrunk nach der Plenumssitzung.

Die Fraktionsgeschäftsführerin Noll freut sich darauf, aus der gewachsenen CDU ein Team zu bilden ("eine schöne Aufgabe") und nimmt zu Spekulationen keine Stellung. So soll sie womöglich für einen Ministerposten im Gespräch sein. Noll: "Darüber wurde noch gar nicht geredet, dafür ist es zu früh." Noll ist übrigens eine von 77 Frauen in der CDU-Fraktion – so viele hat es in der Union noch nie gegeben. "Wir werden weiblicher und das freut mich", sagt die Abgeordnete dazu.

Noll hatte bei der Bundestagswahl am 22. September ihren Vorsprung gegenüber Steinbrück im Wahlkreis Mettmann-Süd von 10,6 Prozentpunkten (2009) auf 14,9 Prozentpunkte ausgebaut. Die Haanerin kam auf 49,5 Prozent der Erststimmen, ihr SPD-Gegenkandidat auf 34,6 Prozent.

(gök)
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