Monheim Neustart am Jahn-Sportplatz

Monheim · Mit einem Fest ist der Jahn-Sportplatz nach der Sanierung wieder eröffnet worden. Rund 630 000 Euro haben Bund und Stadt investiert, damit die Anlage für Sportler und Schulen wieder nutzbar ist.

Mit konzentrierter Miene betreten einige Kämpfer die große Sportmatte. Sie tragen weiße Trainingsanzüge mit asiatischen Schriftzeichen. Zum Aufwärmen lassen sie schmale Holzstangen durch die Luft rotieren. Anschließend gibt es Abrolltechniken zu sehen, die einen Sturz mit fernöstlicher Eleganz abschwächen sollen. Die Vorführung der Kampfsportler aus der Aikido-Abteilung der Sportgemeinschaft Monheim (SGM) war ein Hingucker beim Eröffnungsfest des sanierten Jahn-Sportplatzes.

"Ich freue mich, dass die Bauarbeiten abgeschlossen sind und der Platz nun den Sportlern übergeben werden kann", sagt Bürgermeister Daniel Zimmermann. "Damit ist eine weitere wichtige Etappe bei der Umsetzung des vom Rat beschlossenen Sportstättenkonzepts geschafft." Rund 630 000 Euro hat die Sanierung der maroden Anlage gekostet. Der Großteil des Geldes, etwa 520 000 Euro, floss in Abriss und Neubau der Umkleiden. Der Rest wurde für die Tartanbahn, Parkplatz sowie die Hoch- und Weitsprunganlage investiert.

Möglich wurde die Sanierung durch Geld aus dem Konjunkturpaket. Die Sportler kommen daher früher als geplant in den Genuss des neuen Platzes. Die Bauarbeiten wurden um ein Jahr vorgezogen. "Vor gut zwei Jahren waren die Räume in einem desolaten Zustand", erinnert sich das Stadtoberhaupt. "Jetzt steht hier ein modernes und energieeffizientes Gebäude."

Der Sportplatz an der Jahnstraße hat eine wechselhafte Geschichte. Errichtet wurde er 1957 vom Monheimer Shell-Werk für den firmeneigenen Sportverein Rot-Gelb. 1976 übernahm die Stadt die Anlage, die noch lange als "Shell-Stadion" bekannt war. Seit 1987 heißt sie "Jahn-Sportplatz". Unter anderem spielten dort die Fußballer des 1. FC Monheim und die Footballer der "Monheim Sharks". Nach Anwohnerprotesten nutzten die leiseren Leichtathleten der SGM den Platz. Saniert wurde trotz der guten Auslastung nur das Nötigste. "Der Verschleiß war bald nicht mehr zu übersehen", unterstreicht Axel Dammlaks, 2. Vorsitzender der SGM. "Die Tartanbahn wurde zu einem Gesundheitsrisiko. Die Markierungen waren nicht mehr zu sehen." Der Tiefpunkt kam 2010, als ein Sportfest aufgrund des schlechten Zustandes des Platzes abgesagt werden musste. "Zum Glück wurde im gleichen Jahr das Sportstättenkonzept beschlossen", meint Dammlaks. Dabei wäre der Platz beinahe abgerissen worden: Ein Bürgerbegehren verhinderte mit insgesamt 2500 Unterschriften, dass die Anlage für Wohnbebauung weichen musste.

(dora)
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