Langenfeld Neues Netzwerk für kreative Bürger

Langenfeld · Die Interessengemeinschaft Kunst, Literatur, Musik will das kulturelle Leben in der Stadt bereichern.

 Die Kunst- und Literaturgruppe trifft sich immer am ersten Dienstag im Monat in Haus Arndt. Claus-Peter Peters (r) hatte die Idee dazu.

Die Kunst- und Literaturgruppe trifft sich immer am ersten Dienstag im Monat in Haus Arndt. Claus-Peter Peters (r) hatte die Idee dazu.

Foto: RALPH MATZERATH

Die Literatur ist das Spezialgebiet von Claus-Peter Peters. Er beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit dem gemeinsamen Ursprung von Philosophie, Märchen, Mythen und Religion. 2012 veröffentlichte er unter anderem ein Buch mit dem Titel "Langenfeld —Geschichte und Zauber unserer Stadt". Oft sucht er für seine Projekte einen Grafiker oder Illustrator, der ihm bei seiner Arbeit hilft. Irgendwann kam ihm die zündende Idee: Er gründete die Interessengemeinschaft Kunst, Literatur und Musik (IG KLM). Inzwischen hat die Gruppe rund 40 Mitglieder. Einmal im Monat treffen sich die Kreativen in Haus Arndt.

"Künstler sind meistens Einzelkämpfer", meint Peters. "Das wollen wir ändern, indem wir uns gegenseitig bei verschiedenen Projekten helfen. Im Grunde kann jeder etwas zum Projekt eines anderen beisteuern — auch in Sachen Vermarktung." Kooperation und gegenseitige Ergänzung sei der Kerngedanke der Initiative. Nicht nur Schriftsteller und Grafiker ergänzen sich demnach gut, sondern zum Beispiel auch Maler und Musiker. "Oft suchen Künstler zum Beispiel einen Musiker für das Rahmenprogramm ihrer Vernissage", sagt Peters. "Bei uns werden sie in dem Fall sehr schnell fündig."

Die Gruppe, die sich immer am ersten Dienstag des Monats um 19.30 Uhr in Haus Arndt trifft, ist bunt gemischt. Web-Designer sind dort ebenso zu finden wie Literaten, Bildhauer und Musiker. Zu Letzteren gehört beispielsweise Alexander Wolfart, Schlagzeuger der Rock- und Punkband "Massendefekt", die im Jahr rund 170 Konzerte im deutschsprachigen Raum gibt. "In erster Linie ging es mir darum, andere Künstler und ihre jeweilige Richtung kennenzulernen", sagt der 27-Jährige. "Hier kann ich Leute treffen, die ich unter normalen Umständen vermutlich nicht ansprechen würde. Das erweitert meine Perspektive." Vor einigen Wochen hielt der Musiker einen Vortrag über die Gema und die rechtlichen Grundlagen der Verwertungsgesellschaft für Urheberrechte. "Ich habe mich in dem Bereich schlaugemacht und mein Wissen geteilt", sagt Wolfart.

"Das ist im Grunde auch das Konzept der Interessengemeinschaft: Jeder bringt sich mit seinen Stärken ein." Claus-Peter Peters ist davon überzeugt, dass die Maler, Bildhauer und Schriftsteller der Gruppe einiges zu bieten haben. "Durch das Internet ergeben sich auch für Künstler ohne Abschluss an einer Akademie interessante Möglichkeiten der Vermarktung", findet er. Es sei im Grunde eine "Demokratisierung des Kunstmarktes" im Gange, fügt der Grafiker Helmut Dunkel hinzu.

Die Initiative hat sich für die Zukunft einiges vorgenommen. Unter anderem will sie mit der Aktion "Kunst statt Leerstand" ungenutzte Ladenlokale in der Stadt für kleine Veranstaltungen nutzen. Lesungen, Kammerkonzerte, Werkschauen oder kleine Schauspiele sind dabei laut Peters denkbar. Derzeit laufen Gespräche mit City-Manager Jan Christoph Zimmermann.

(dora)
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