Monheim Neuer Schwung fürs Rathauscenter

Monheim · Der neue Investor hat große Pläne für die Monheimer Einkaufscenter und will sie Schritt für Schritt attraktiver machen.

Noch ist das Büro von Centermanager Volker Döhring nicht komplett eingerichtet. An der Wand hängen Pläne der Ladenflächen mit gelben Zettelchen versehen. "Wir wollen das Center attraktiver gestalten", sagt Döhring. Doch das sei ein längerer Prozess, der nicht von heute auf morgen zu erledigen sei, zumal die jetzigen Mieter Bestandsschutz hätten.

Wie berichtet, hat die Phoenix Development GmbH die beiden Rathauscenter I und II erworben. Verkaufsfläche: etwa 6800 Quadratmeter. "Wir sind froh, dass jetzt ein Projektentwickler Eigentümer ist", sagt Oliver Brügge von der städtischen Wirtschaftsförderung.

Auch der neue Centermanager sieht den Vorteil, dass beide Center nun in einer Hand sind. "So können wir besser planen", sagt er. Vor allem der Branchenmix im Center soll verbessert werden. "Es ist wichtig, dass Menschen ihren täglichen Bedarf dort decken können, ohne beispielsweise nach Leverkusen oder nach Köln fahren zu müssen", erläutert Döhring, der selbst Kaufmann und Projektentwickler ist.

Er selbst sieht sich als Netzwerker. "Wir wollen das Center mit Aktionen beleben und werden deshalb am Stadtfest im Juni mitwirken. Auf einem Teil der Heinestraße, die ebenso wie der Eierplatz dem Investor gehört, soll eine Kunstmeile entstehen, die Döhring mit der Monheimer Künstlerin Luda Liebe organisiert. "Auf dem Eierplatz kann Moki das Familienfest wieder feiern", sagt Döhring, dem daran gelegen ist, auch die Nachbarn auf der anderen Seite der Straße in die Aktivitäten rund um das Center einzubeziehen.

Vier der insgesamt 29 Ladenlokale in den beiden Centern stehen derzeit leer. Dafür werden neue Mieter gesucht. "Das hat ein Profi aus Köln in die Hand genommene", erläutert Döhring. Er kann sich auch vorstellen, dass aus zwei kleineren Räumen ein großer gemacht wird — entweder durch Zusammenlegung oder Tausch. "Doch das ist alles eine Frage der Entwicklung", sagt er. Am Ende soll ein Einkaufscenter stehen, das Erlebnischarakter hat. Dafür holt sich Döhring derzeit Unterstützung, stellt sich überall vor und holt die Monheimer Werbegemeinschaft ins Boot. Er stellt sich einen mobilen Infostand zum Center vor und plant eine Center-Zeitschrift, die online zu lesen sein soll. "Der Kontakt zur Stadt ist ebenfalls gut", unterstreicht er.

Oliver Brügge bestätigt das. "Wir werden uns in den nächsten Wochen zusammensetzen und dem Investor unsere Ideen rund um das Center vorstellen", kündigt er an. Dazu gehört zum Beispiel die Möglichkeit, die Baulücke an der Heinestraße 6 zu schließen. "Vielleicht hat der Investor ja Interesse daran", sagt Brügge. Auch eine Verbindung vom Berliner Ring zum Parkplatz hinter der Sparkasse herzustellen gehört zu den Optionen, die die Stadt sieht. "Dort können 150 Autos parken", erläutert Brügge. Eine Belebung der Heinestraße, die derzeit eher wenig frequentiert ist, könnte die Folge sein. Darüber hinaus soll der Eingang zum Rathaus besser gestaltet werden.

Während dem Investor die Heinestraße von der Unterführung bis zum Rathauseingang einschließlich Eierplatz gehört, hat die Stadt noch einige Räume im Rathauscenter. "Die haben wir nicht an den neuen Investor verkauft", sagt Brügge. "Leerstehende Räume wollen wir selbst vermarkten", sagt er. Gemeinsames Ziel sei es jedoch, das bislang eher schwierige Center nach vorn zu bringen.

Dr. Stephan Schnitzler, Phoenix-Prokurist, ist zuversichtlich. "Wir fühlen uns wohl im Kreis Mettmann", sagt er mit Blick auf die neue Kö-Galerie in Mettmann. Da stimmt die Kaufkraft. Das gilt auch für Monheim." Darüber hinaus sei am Monheimer Standort nicht zu erwarten, dass ein weiteres Center hinzukomme. Zum Branchenmix will er sich derzeit nicht äußern. "Wir verhandeln derzeit mit potenziellen Mietern", sagt er. Er hat besonders große Ketten im Blick. "Wir wollen das Center aufwerten", sagt er. In einem Jahr sollen die großen Ankermieter gesetzt sein. Nach den notwendigen Umbauten soll dann auch das bereits in Auftrag gegebene neue Lichtkonzept umgesetzt werden, kündigt Schnitzler an. "Die Kunden sollen länger bleiben."

(RP/rl)
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