Langenfeld Neuer Ausweis wird teurer

Düsseldorf · Ab dem 2. November kann der mit einem elektronischen Chip versehene und kreditkartengroße Personalausweis im Bürgerbüro beantragt werden. Er soll 28,80 Euro kosten. Manche ordern noch schnell das alte Modell.

Der neue Personalausweis 2010
Infos

Der neue Personalausweis 2010

Infos
Foto: AP

Es dauert kein Vierteljahr mehr, dann ist der neue Personalausweis zu haben. Gegenüber dem heutigen Modell schrumpft er deutlich auf Kreditkartenformat, der Kleine hat es aber in sich: Auf einem Chip im Innern werden die aufgedruckten Daten künftig auch digital abgespeichert sein, zudem ist der Ausweis für das Unterschreiben mit der elektronischen Signatur vorbereitet. Im Langenfelder Bürgerbüro ist die Umstellung zurzeit das beherrschende Thema und dessen Leiterin Nina Oberfranc erwartet für ihr zehnköpfiges Team eine Menge Mehrarbeit. "Erst ab dem 2. November kann man den neuen Personalausweis beantragen. Wir rechnen damit, dass bis Ende Oktober noch viele Bürger den Ausweis in der bisherigen Form ausstellen lassen wollen."

"Umtauschzwang besteht nicht"

Darunter werden Oberfranc zufolge einige sein, die sich in nächster Zeit eigentlich kein neues Dokument ausstellen lassen müssten. Der eine Grund hierfür seien Misstrauen und Vorbehalte gegen die ab November auf dem Chip gespeicherten Daten, der andere seien die höheren Kosten, die künftig bei 28,80 Euro liegen sollen. Wer bis zum 30. Oktober noch einen Ausweis in der bisherigen Form bestellt, zahlt hingegen acht bis 13 Euro. Letzterer sei dann zehn Jahre (bzw. sechs Jahre bei unter 24-Jährigen) gültig, betont Oberfranc. "Ein Umtauschzwang besteht nicht." Zurzeit schreibe das Bürgerbüro alle Langenfelder an, bei deren Ausweis die Gültigkeit demnächst ablaufe.

Indes scheinen nach dem Eindruck der Bürgerbüro-Chefin viele Menschen dem neuen "Perso" durchaus freudig entgegenzusehen. "Ein Vorteil ist sicher, dass er durch das kleinere Format besser ins Portemonnaie passt. Außerdem erleichtert er Anwendungen im Internet." Der mit persönlichen Daten versehene Chip im Innern der PIN-codierten Karte bewirkt die so genannte elektronische Identität (elD). So kann der Eigentümer über das Internet etwa eine Versicherung abschließen, in Online-Shops einkaufen, Musik auf den Computer laden oder auch Behördengänge überflüssig machen. Außerdem werden das Foto und damit die biometrischen Daten des Inhabers hinterlegt, auch Fingerabdrücke können - aber nur auf freiwilliger Basis - gespeichert werden.

Höherer Aufwand

Nicht nur auf den einzelnen Bürger, sondern auch auf die Städte dürften durch den damit verbundenen Beratungs- und Herstellungsaufwand höhere Kosten zukommen. In 27 Städten - darunter etwa Leverkusen - wird die neue Technik zurzeit erprobt. Hiervon erhofft sich Oberfranc Aufschluss über den zu erwartenden Verwaltungsaufwand. "Wegen dieser Tests haben wir eine Schulung unserer Mitarbeiter erst recht spät angesetzt — in die letzte Septemberwoche. Aus Kostengründen wird ein Experte aus Berlin die Bürgerbüro-Teams aus allen Städten des Kreises Mettmann bei uns in Langenfeld schulen."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort