Monheim Neue Urnengräber im naturnahen Garten

Monheim · Im Erinnerungsgarten übernimmt ein externes Gärtnerunternehmen die Anlage und Pflege.

 So sieht es im sorgfältig strukturierten Memoriumgarten Bonn aus, es gibt aber auch verwildert wirkende, naturnahe Gestaltungen.

So sieht es im sorgfältig strukturierten Memoriumgarten Bonn aus, es gibt aber auch verwildert wirkende, naturnahe Gestaltungen.

Foto: Lengeling

Ein Urnengrab kaufen und direkt für 20 Jahre die Grabpflege mitbestellen. Diese neue Option soll der Erinnerungsgarten eröffnen. Das dafür vorgesehene Feld liegt am Eingang zum Waldfriedhof und bietet Platz für ca 600 bis 700 Urnen. Preislich würde ein solches Grab in einer Urnengemeinschaft mit 1800 Euro, im naturnahen Gräberfeld mit 1950 Euro  oder im Partnergrab mit 3000 Euro zu Buche schlagen.

Vertragspartner der Stadt bei dieser besonderen Konstruktion ist  die Rheinischen Treuhandstelle für Dauergrabpflege GmbH in Köln. Sie wäre dann für die Verwaltung und Abrechnung der Pflegeverträge und der Gebühren zuständig und würde die Dauerpflege sicherstellen. Die Lengeling Service GmbH, ein Gartenbauunternehmen aus Monheim, würde den Erinnerungsgarten planen, bauen und pflegen. Das Unternehmen sorgt dafür, dass die gesamte Fläche „zu jeder Jahreszeit gepflegt aussieht. Es gibt keine verwahrlosten Grabstellen mehr“, erklärte Geschäftsführer Bernhard Lengeling im Planungsausschuss. Das werde dann zweimal jährlich von der Treuhand kontrolliert, die auch für eine Ersatzpflege sorgen würde, wenn das Unternehmen in den nächsten 20 Jahren untergehen sollte. Die Herstellung der Fläche soll ca 145.000 Euro kosten.

„Wer sich auf diesem Grabfeld beisetzen lässt, muss auch die Pflege dazubuchen. Die Kosten der Dauerpflege müssten direkt bei der Beisetzung gezahlt werden“, erläuterte Manfred Hein, bei der Stadt für die Gebührenkalkulation zuständig. Die Stadt erwarte vom Ausschuss ein Plazet, dass Lengeling ein Konzept für das Grabfeld erstellt, das dann erneut zur Beschlussfassung vorzulegt wird. Peto, SPD und Grüne sprachen sich dabei für eine eher naturnahe Gestaltung aus. Die CDU stieß sich daran, dass die Gärtnerarbeiten nicht ausgeschrieben werden. Der Auftrag ginge an Lengeling, der mit diesem Vorschlag an die Stadt herangetreten war. Auf Nachfrage von Michael Nagy stellte der Gärtnermeister klar, dass das neue Grabfeld keinen Raum für individuelle Pflege, auch nur in Form einer Blumenschale, geben werde. Im Gegensatz zum Kolumbarium als pflegearme Bestattungsform biete sich hier dem Betrachter aber ein Gartenbild, das zum Verweilen einlade. Und anders als bei einem anonymen Grabfeld seien hier die Namen der Verstorbenen inmitten der Gemeinschaftsgräber auf einer großen zentralen Stele oder bei Reihengräbern auf Steinen verzeichnet. Auch die Möglichkeit zur Baumbestattung soll auf dem Grabfeld möglich sein.

Der Ausschuss stimmte dieser Option zu. Lengeling  wird jetzt einen Entwurf mit verschiedenen Grabfeldern ausarbeiten.

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