Monheim Die Neue fuchst sich in alles rein

Monheim · Heike Rieger ist Geschäftsführerin der Interessengemeinschaft Haus Bürgel und wird die Umwandlung in eine gGmbH begleiten.

 Heike Rieger ist neue Geschäftsführerin der Interessengemeinschaft Haus Bürgel.

Heike Rieger ist neue Geschäftsführerin der Interessengemeinschaft Haus Bürgel.

Foto: Rheinische Post/Heike Schoog

Monheim findet sie „klasse. Die Entscheidungswege in der Verwaltung sind kurz. Dynamische Prozesse  erfahren Wertschätzung.“ So bringt Heike Rieger ihre ersten Erfahrungen mit Monheim auf den auf den Punkt. Sie ist seit September die neue Geschäftsführerin der Interessengemeinschaft Urdenbacher Kämpe - Haus Bürgel und folgt auf Markus Kuller, der eine dreijährige Auszeit genommen hat, und mit seiner Familie nach Helsinki, Finnland, gegangen ist.

Die Stelle der 46-Jährigen ist beim Tourismusmanagement in Monheim angesiedelt. 50 Prozent ihrer Arbeitszeit sind für Haus Bürgel reserviert. Die geplante Umwandlung des Vereins in eine gemeinnützige GmbH  findet sie sinnvoll. Denn wenn Haus Bürgel, als Standort am niedergermanischen Limes,  2020/21   Welterbe werden wird (Einreichung bei der Unesco 2020 mit dem Ziel der Ernennung 2021), wachse die Bedeutung weiter. Dann stehe Monheim mit anderen Wehrbauten der Römer entlang des „nassen Limes“ bis hin zur Nordsee, zu denen auch Xanten zählt, in einer Reihe.

„Die Interessengemeinschaft gestaltet nicht nur das Programm für das römische Museum, sondern verwaltet auch die Liegenschaft“, erläutert sie. Und die gehört der NRW-Stiftung, die neben der Stadt Teil der Gesellschaft (je 50 Prozent) werden soll. „Als Verein sind die Möglichkeiten beschränkt, als Gesellschaft sind die Spielräume größer“, sagt Rieger, die in Aachen Geographie mit Schwerpunkt Tourismus und Wirtschaftsförderung studiert hat.

Schon heute hat Haus Bürgel eine herausragende touristische Bedeutung. Das Museum, die Kaltblutpferdezucht und die Biologische Station ziehen viele Besucher an.  Diese Besucherströme wollen wir künftig besser lenken, sagt Rieger. „Oft stehen die Besucher ratlos im Hof und wissen nicht, wo sie hingehen  sollen, was Museum ist, was Privatgelände“, beschreibt sie.

Geplant sei deshalb ein Wegeleitsystem. Ein Informationszentrum mit Shop und Café soll  es geben. Auch die Öffnungszeiten sollen ausgeweitet werden.   Über dem Stall (hinter der biologischen Station)  soll ein Multifunktionsraum für Vorträge, Sitzungen, Ausstellungen  und Workshops entstehen.

Den Prozess, diese Pläne während des laufenden Betriebs umzusetzen, wird Heike Rieger begleiten.  „Das heißt, ich werde viel koordinieren, kommunizieren und vermitteln“, sagt sie. Dabei kann sie auf reichlich Erfahrung zurückgreifen. Sie hat in Berlin bei der deutsch-arabischen Gesellschaft das Kulturprogramm verantwortet und im Münsterland deutsch-niederländische Projekte  gemanagt.

„Mich interessieren dynamische Prozesse“, sagt sie. Die digitale Entwicklung verfolgt sie interessiert. „Ich fuchs’ mich in alles rein.“  Privat lebt sie in Jülich, ist gern mit dem Mountanbike unterwegs und wenn die Zeit es zulässt, spielt sie Saxofon.

Für Manfred Klein, Vorsitzender des Vereins Interessengemeinschaft Urdenbacher Kämpe - Haus Bürgel, ist Heike Rieger eine gute Besetzung  mit Blick auf die kommenden Herausforderungen. „Sie ist ein dynamischer Mensch, dem ich zutraue, die Aufgaben schlagfertig zu erledigen“, sagt er.  „Ich bin sicher, dass die Vereinsmitglieder, die bislang ehrenamtlich viel für das Museumsprogramm geleistet haben und es noch tun – Ferienprogramme, Führungen – Heike Rieger bei ihren Aufgaben gern unterstützen werden.“

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