Monheim Neue Bürgerstiftung sammelt Ideen

Monheim · Im Herbst soll ein Ideenwettbewerb stattfinden, durch den die zu fördernden Projekte ermittelt werden.

 Emil Drösser würde gern dem Brunnen am Alten Markt in Monheim seine historische Gestalt zurückgeben, Helmut Heymann sammelt weitere Ideen.

Emil Drösser würde gern dem Brunnen am Alten Markt in Monheim seine historische Gestalt zurückgeben, Helmut Heymann sammelt weitere Ideen.

Foto: rm-

In historischer Kulisse wurde am Montagabend ein historischer Akt vollzogen. Mit der Unterzeichnung der Satzung und der Benennung der Vorstands- und Kuratoriumsmitglieder wurde im Schelmenturm die Monheimer Bürgerstiftung "Minsche vür Minsche" formell gegründet - zur offiziellen Gründung bedarf es noch der Stiftungsurkunde des Innenministeriums NRW. Laut Präambel will die Stiftung Menschen motivieren, "gemeinsam Verantwortung für das Gemeinwesen zu übernehmen und das ehrenamtliche Engagement fördern". Sie unterstützt "innovative, kreative und zukunftsweisende Ideen, die das Leben in Monheim attraktiver machen." Das Tätigkeitsfeld der Stiftung ist bewusst breit angelegt und erstreckt sich von der Forschung, Bildung, Jugendhilfe bis zur Brauchtums- und Denkmalpflege, dem Natur- und Tierschutz und der Völkerverständigung.

 Emil Drösser würde gern dem Brunnen am Alten Markt in Monheim seine historische Gestalt zurückgeben, Helmut Heymann sammelt weitere Ideen.

Emil Drösser würde gern dem Brunnen am Alten Markt in Monheim seine historische Gestalt zurückgeben, Helmut Heymann sammelt weitere Ideen.

Foto: rm-

Mit ihrem Ziel, möglichst viele Bürger zu gewinnen, die sich als Stifter, Spender oder mit Ideen und zeitlichem Engagement einbringen, ist die Stiftung schon jetzt erfolgreich. "20 Stifter haben sich bereiterklärt, einen Beitrag zum Stiftungsvermögen zu leisten, so dass sie über ein Startkapital von 101 000 Euro verfügt", berichtet Kuratoriumschef Bernhard Schwarz. Außerdem gebe es Zusagen für Spenden in einer Gesamthöhe von 10 000 Euro. Auf die Spenden ist die Stiftung angewiesen, um konkrete Projekte zu fördern, sagt Schwarz, denn aufgrund der Finanzmarktsituation seien derzeit keine hohen Zinserträge zu erwirtschaften. Auch das Stiftungskapital kann also nur durch weitere Zustiftungen wachsen.

Bisher wurde der Satzungsentwurf von der Aufsichtsbehörde abgesegnet und auch die Oberfinanzdirektion hat angekündigt, die Stiftung als gemeinnützig anzuerkennen. Jetzt müsse noch das Stiftungsgeschäft samt Zusagen der Stifter eingereicht werden, damit diese Ende des Monats rechtskräftig werden kann. Der Vorstand wird im Herbst eine Versammlung einberufen, die dann einen Ideenwettbewerb für förderwürdige Projekte initiiert. Alle Bürger, Vereine und Institutionen sind aufgefordert, Vorschläge einzureichen. Die drei besten Ideen werden mit 2500 Euro, 1500 Euro und 500 Euro prämiert. Um dem Wettbewerb nicht vorzugreifen, tut sich der 1. Vorsitzende Dr. Helmut Heymann schwer, schon konkrete Themen zu benennen. "Die ersten Ideen gehen in die Richtung Demenzcafé, historischer Brunnen, Bürgerpreis, Aufarbeitung der Geschichte Monheims und die Altenhilfe."

Die Stiftung sucht noch engagierte Bürger, die Lust haben, in den Arbeitsgruppen für die Festlegung der Vergabekriterien und die Vorbereitung des Ideenwettbewerbs mitzuwirken. "Wir unterstützen Projekte allerdings nur anteilig, schließlich wollen wir das eigene Engagement nicht schwächen. Eine Sozialstelle, die Geld verteilt, sind wir nicht", sagt Heymann. Die Stiftung suche daher auch Menschen, die Erfahrung mit Projektmanagement haben, um sicherzustellen, dass das "gestiftete Geld auch vernünftig verwendet wird". Bürgermeister Daniel Zimmermann hat die Schirmherrschaft für die Stiftung übernommen. Er begrüße, dass Monheim über eine starke Bürgerschaft verfüge, die auch selber Akzente setzen wolle, sagte er am Montagabend. "Der Stadtrat muss ja nicht alles entscheiden."

(RP)
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