Langenfeld Neubürger erkunden den Langenfelder Süden

Langenfeld · Bei der Pfingsttour von Verschönerungsverein, ADFC und Stadt waren auch alteingesessene Langenfelder dabei.

 Die Neubürger-Radtour führte unter anderem zur Dückeburg.

Die Neubürger-Radtour führte unter anderem zur Dückeburg.

Foto: rm-

Die warme Juni-Sonne scheint auf das verlassen wirkende Gelände der Langenfelder LVR-Klinik. Nach und nach treffen immer mehr Menschen mit ihren Fahrrädern ein. Um 14 Uhr bilden sie einen großen Kreis, und ein Mann in einem grünen Trikot ergreift das Wort. "Etwas Ballast" wolle er abgeben, sagt Ronald Faller. Mit dem Umwelt-und Verschönerungsverein und dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club organisiert der städtische Klimaschutz-Manager die augenblicklich bevorstehende Neubürger-Radtour. Der Ballast, das sind ein Stadtplan und eine Fahrradklingel für jeden Teilnehmer.

Werner Noeres vom ADFC erklärt den geplanten Ablauf, inklusive Sicherheitstipps: "Wenn jemand ,Pöller' ruft, steht da ein ,Pin' im Weg". Peter Speldrich, der Vorsitzende des Verschönerungsvereins, wiederum erzählt während der Fahrt Wissenswertes zu einzelnen Sehenswürdigkeiten. "Im hinteren Teil des Klinikgeländes", legt er gleich am Startpunkt los, "ist ein alter Gutshof, der von 1900 bis 1971 ein landwirtschaftlicher Betrieb war. Hierdurch hat sich die Klinik selbst verpflegt."

Zunächst geht es durch den angenehm kühlen Klinikpark über asphaltierte Feldwege ostwärts. Unter den radelnden Neubürgern sind auch Jeanette Vogel und ihre zwei Söhne. "Wir sind vor einem Jahr hergezogen und nutzen das heute als Familienausflug". Während Luis (7) trotz kaputter Gangschaltung den Erwachsenen enteilt, schläft der Mateo (3) im Kindersitz. Auch Anna Salamagaio wohnt erst seit vorigem Jahr in Langenfeld. "Ich kam der Liebe wegen hier her", sagt sie. Nun will die 37-Jährige mehr über ihre neue Heimat erfahren und neue Leute kennenlernen. "Ich habe mir extra ein Rad gekauft, mit dem ich auf der Straße wie auch im Gelände fahren kann." An der Dückeburg nutzen alle die kurze Rast für eine Trinkpause. Es ist heiß. "Hier sollte ein Hubschrauber-Landeplatz entstehen", erklärt Speldrich. Nach der Verschnaufpause geht es weiter durch Hapelrath zur Martin-Luther-Kirche in Reusrath. Auch Alteingesessene wie Charlotte Steinmann radeln mit. "Es gibt sicher noch ein paar Stellen in Langenfeld, die ich noch nicht kenne", sagt die 67-Jährige. Wenig später muss sie eine Zwangspause einlegen, da sich ihre Fahrradtasche in den Speichen verheddert hat. Doch der Schaden ist schnell behoben.

Im Volksgarten am Berliner Platz endet die Tour. Ronald Faller hofft, die Teilnehmer fürs Radeln begeistert zu haben. "Für Langenfeld ist das sehr geeignet. Es ist sehr flach, und man kann viel mit dem Rad erledigen", sagt der Klimaschutzmanager. "Wir sollten die Natur sowohl für die jetzige als auch die nachkommenden Generationen schützen." Das sollte auch der US-Präsident beherzigen. "Ich fürchte aber, er kann gar kein Fahrrad fahren", sagt der 31-Jährige lachend.

(Schüssler)
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