Langenfeld Nachweihnachts-Trubel freut Händler

Langenfeld · Einkaufen, Umtauschen, Gutscheine einlösen: Auch nach den Feiertagen sind die Geschäfte in der City voll.

 In der Stadtgalerie war es am Samstag rappelvoll. Wegen des kalt-feuchten Wetters haben Kunden überdachte Einkaufsmöglichkeiten bevorzugt.

In der Stadtgalerie war es am Samstag rappelvoll. Wegen des kalt-feuchten Wetters haben Kunden überdachte Einkaufsmöglichkeiten bevorzugt.

Foto: Ralph Matzerath

Bei Thalia in der Stadtgalerie ist auch nach dem Trubel der Weihnachtszeit voll. Am Samstag herrscht reger Betrieb in der Buchhandlungskette. Die Kassiererinnen haben alle Hände voll zu tun. Viele Kunden wollen die Gutscheine einlösen, die sie an Heiligabend geschenkt bekommen haben. Dazu passt das winterliche Wetter. Nach den eher milden Feiertagen ist es knackig kalt geworden.

"Das sind genau die richtigen Temperaturen für einen gemütlichen Abend auf der Couch - mit einem guten Buch", meint Linda Straub, Leiterin der Thalia-Filiale. Gutscheine seien immer ein beliebtes Geschenk für Unentschlossene. Besonders gefragt sind beim Einlösen demnach Kochbücher, Biografien und Fantasy-Romane. "Viele Kunden verreisen in den Ferien und holen sich nun die passende Urlaubslektüre", sagt Straub. Das Nachweihnachtsgeschäft laufe gut an.

Das gilt für viele Geschäfte am Samstag - vor allem in den trockenen und beheizten Centern. Eine unangenehme Mischung aus Schnee, Regen und Wind treibt die Menschen in die Einkaufstempel. Auch im Supermarkt gegenüber der Buchhandlung ist es rappelvoll. An den Kassen haben sich lange Schlangen gebildet. Nach der Schlemmerei an den Feiertagen scheinen viele Kühlschränke leer zu sein. "Außerdem stehen ja jetzt schon wieder die Vorbereitungen für Silvester an", meint Dirk Friedrichs, während er seine Einkaufstüten packt. Für ihn gelte daher der Grundsatz "nach dem Fest ist vor dem Fest".

Der erste verkaufsoffene Tag nach Weihnachten ist traditionell auch die erste Gelegenheit, unliebsame Geschenke umzutauschen. "Allerdings nur gegen Kassenbon", betont Daniela Hansen, Filialleiterin bei "Seasons" im Markt-Karree. Dekoratives und Haushaltsartikel gibt es in ihrem Geschäft. "Bisher hatten wir nur wenige Umtauscher, aber das kommt erfahrungsgemäß erst ein paar Tage nach Weihnachten." Das wollen die Kunden bei "Game Stop" ein paar Meter weiter allerdings nicht - im Gegenteil: Es werden Gutscheine eingelöst, bis der Scanner an der Kasse glüht. Für den Händler für Videospiele und die entsprechenden Konsolen ist das Weihnachtsgeschäft ein Garant für guten Umsatz. "Videospiele sind ein beliebter Geschenkartikel", sagt Filialleiter Johannes Fries. Gerade Eltern, die sich in diesem Metier nicht so gut auskennen, greifen gerne auf Gutscheine zurück. "Wir haben allerdings auch schon viele Kunden gehabt, die ein doppelt geschenktes Spiel umtauschen wollen", erzählt der 30-Jährige.

Insgesamt war das Weihnachtsgeschäft für die meisten Händler erfreulich. Der Rheinische Einzelhandels- und Dienstleistungsverband (REHDV) hatte im Vergleich zum Vorjahr einen Mehrumsatz von 1,2 Prozent in der Vorweihnachtszeit erwartet. "Bisher bestätigt sich die Prognose", sagt Björn Musiol, Regionalreferent für den Kreis Mettmann. In manchen Branchen sehe die Lange allerdings etwas durchwachsener aus. "Im Textilbereich sind die Umsätze mäßig", sagt der 32-Jährige - und begründet das mit dem vergleichsweise milden Dezember. Maria Steinberg, Inhaberin der Boutique "Mode Room" in der Stadtgalerie hat andere Erfahrungen gemacht. "Gerade die Wintermode lief eigentlich ganz gut", meint die Geschäftsfrau. Nun stehe die Frühjahrskollektion im Fokus.

Auch bei Depot im Sass am Markt herrscht Hochbetrieb. Paradoxerweise läuft weihnachtliche Dekoration besonders gut. Viele Kunden nutzen die Gelegenheit, um sich für das kommende Jahr mit reduzierten Accessoires einzudecken, gerne auch über einen Gutschein. Das gilt auch für Florian und Bianca. Sie haben einen Gutschein gekauft - als Geburtstagsgeschenk für einen Bekannten. "Eigentlich machen wir das nicht so gerne, weil es irgendwie unpersönlich ist", findet die 26-Jährige. "Aber auf der anderen Seite kann sich derjenige dann aussuchen, was ihm am besten gefällt."

(dora)
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