Monheim Musikschule: Kompakt und mit sehr viel Glas
Monheim · Unter vier Entwürfen wählte ein Fachgremium das Konzept des Büros Hegger-Hegger-Schleiff aus Kassel aus. Am kommenden Donnerstag werden die Modelle erstmals im Kulturausschuss zu sehen sein.
Die Politiker im Ausschuss für Kultur und Bildung erhalten am kommenden Donnerstag erstmals Einblicke in die Architektenentwürfe für den Neubau von Musik- und Kunstschule am Berliner Ring. Das Fachgremium Architektur unter Vorsitz von Professor Zvonko Turkali aus Hannover entschied sich jetzt einstimmig für den Entwurf des Büros Hegger-Hegger-Schleiff aus Kassel und empfiehlt ihn den Politikern als Grundlage für die weiteren Planungen. In dem Gremium wirkte neben den Fraktionen und dem städtischen Gebäudemanagement auch jeweils ein Vertreter der Schulleitung, der Schulpflegschaft und der Schüler des Otto-Hahn-Gymnasiums mit. Vier Architekten-Vorschläge wurden insgesamt eingereicht. Eine Vorabveröffentlichung der Grafiken oder Modelle, die zeigen, wie das Gebäude einmal aussehen soll, lehnten Stadtverwaltung und Architekten ab: "Es ist vereinbart, sie zuerst im Kulturausschuss zu zeigen", argumentierte Stadtsprecher Michael Hohmeier.
Im Tagungs-Protokoll wird der Entwurf als "prägnanter Solitär" beschrieben, der ein verglastes Foyer erhalten soll und sich samt Vorplatz zum Berliner Ring hin öffnet. Damit, so die Fachleute, weise er auf seine öffentliche Nutzung hin. Die kompakte Form führe zum geringsten Flächenverbrauch aller eingereichten Arbeiten. Eine angrenzende Freifläche könne weiterhin als Schulhof oder Parkplatz genutzt werden, heißt es.
Über den Platzverbrauch hatte es im Vorfeld heftige Diskussionen gegeben. Lehrer, Schüler und Elternvertreter protestierten, weil sie fürchteten, dem Gymnasium würde durch den Neubau ein zu großer Teil des Schulhofes weggenommen. Gemeinsam mit dem Schulleiter Dr. Hagen Bastian hatte Bürgermeister Daniel Zimmermann folglich als ein Kriterium für den Wettbewerb festgelegt, dass der Flächenverbrauch maximal 300 Quadratmeter über das Grundstück der Skulpturenhütte hinausgehen dürfe.
Aus Sicht von Georg Thomanek und Georg Sommerfeld (Musikschule) eignet sich der Entwurf der Kasseler Architekten hervorragend für die geplante Musik- und Kunstschule. Durch die unregelmäßige Geometrie der Unterrichtsräume werde die Akustik in den Übungsräumen optimiert. Nebenräume dazwischen verhinderten Störungen der zeitgleich spielenden Gruppen. Außerdem freut sich Thomanek über einen Vortragssaal, der gleichzeitig als Tonstudio genutzt werden kann. Notwendig wird der Neubau wegen wachsender Schülerzahlen an der Musikschule. Mit dem Gebäude sollen die Räume ersetzt werden, die an den drei Teilstandorten (Bregenzer Straße, Realschule, Hausmeisterwohnung im Kulturzentrum) wegfallen.
Im Etat sind für den neuen Campus 3,5 Millionen Euro von 2013 bis 2015 bereitgestellt. Für die Planung bis zur Genehmigung werden davon zunächst 250 000 Euro benötigt. Alle vorgelegten Architektenentwürfe bleiben unter dem Limit. 2015 soll das Gebäude bezugsfertig sein.