Durchschnittsalter bei Müttern jetzt bei 30,5 Eltern im Kreis Mettmann bekommen später ihr erstes Kind

Kreis Mettmann · Das Durchschnittsalter der Mütter im Kreis Mettmann ist auf 32 Jahre gestiegen. Spätgebärende haben ein erhöhtes Komplikationsrisiko. Vorsorgeuntersuchungen helfen, Gefahren frühzeitig zu erkennen.

 Säugling in liebevoller Betreuung

Säugling in liebevoller Betreuung

Foto: dpa/Fabian Strauch

Im Kreis Mettmann ist laut aktuellen Zahlen des Landesbetriebs IT.NRW das Durchschnittsalter gebärender Mütter weiter gestiegen: von 31,5 Jahren (2019) auf 32,0 (2020). 2009 lag es noch bei 30,9. „Diese Entwicklung zeigt sich auch bei der Geburt des ersten Kindes“, teilt Michael Lobscheid von der Krankenkasse IKK classic mit. Hier stieg das Durchschnittsalter der Mütter im Kreis innerhalb der letzten zehn Jahre von 29,5 auf 30,5. Zum Vergleich die Zahlen für ganz Deutschland (Alter bei der Geburt des ersten Kindes 2020): 31,6 Jahre (2019: 31,5; Anfang der 1990er: 27,9). Frauen mit deutscher Staatsangehörigkeit bekommen später ihr erstes Kind (32,0) als Frauen mit ausländischer Staatsangehörigkeit (30,4). Die Väter waren 2020 bei der Geburt ihres ersten Kindes im Durchschnitt 34,6 Jahre alt, vor 30 Jahren lag dieser Wert noch bei 31,0.

„Gegen eine spätere Schwangerschaft spricht natürlich nichts, allerdings steigt, statistisch gesehen, das Komplikationsrisiko bei Spätgebärenden“, kommentiert IKK-Mann Lobscheid den Trend. Je älter die werdende Mutter, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit einer Fehlbildung des Kindes oder vorzeitiger Blutungen. „Außerdem treten bei werdenden Müttern über 30 häufiger erhöhte Blutzuckerwerte während der Schwangerschaft auf.“ Mittlerweile entwickelten etwa fünf Prozent aller schwangeren Frauen im Laufe ihrer Schwangerschaft ein Schwangerschaftsdiabetes. Diese zählt zu den häufigsten schwangerschaftsbegleitenden Erkrankungen.

„Da diese Störung des Zuckerstoffwechsels selten Beschwerden verursacht, wird sie ohne Test kaum entdeckt“, sagt Lobscheid. Unbehandelt könne sie jedoch ernsthafte Folgen für die Gesundheit von Mutter und Kind bedeuten. So seien Kinder von Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes im Durchschnitt etwas schwerer, was eine verzögerte Geburt nach sich ziehen kann. „Bei erhöhtem Blutzucker während der Schwangerschaft steigt zudem das Risiko für Präeklampsie, eine seltene Schwangerschaftserkrankung, die steigendem Blutdruck und Wassereinlagerungen im Körper der Mutter verursacht“, sagt Lobscheid und rät, alle von den Krankenkassen angebotenen Früherkennungsuntersuchungen wahrzunehmen.

(gut)
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