Monheim Das alte Sojus-Café soll ein Bistro werden

Monheim · Der Gastronomie-Bereich in Monheims sozio-kulturellem Zentrum wird im Rahmen der Erweiterung abgerissen. Umbaubeginn ist frühestens im Herbst.

 Christian Kaindl, Leiter des Sojus 7, weiß, wie viel liebevolle Arbeit von Besuchern in der Einrichtung des Cafés steckt. 

Christian Kaindl, Leiter des Sojus 7, weiß, wie viel liebevolle Arbeit von Besuchern in der Einrichtung des Cafés steckt. 

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Die Theke im Café ist aus vielen bunten Mosaiksteinen gestaltet. Die runden Bistrotische sind mit ausgeschnitzten Emblemen verziert. Jeder Stuhl hat einen anderen Bezug. „Das Sojus lebt vom Engagement seiner Besucher, die sich freiwillig um die Gestaltung der Räume kümmern“, sagt Christian Kaindl, der seit vier Jahren das sozio-kulturelle Zentrum Sojus 7 zwischen Kapellen- und Lottenstraße leitet. Doch bald ist das Café Geschichte. Die Erweiterung und Sanierung des in die Jahre gekommenen Gebäudes, der ehemaligen (Rüben-)Krautfabrik, ist beschlossen. Das Café wird dann durch ein neu gebautes Bistro ersetzt.

Wann genau es mit den Arbeiten los geht, ist noch offen. Zunächst liegen die Pläne im Rathaus aus – bis zum 10. April. Anschließend werden die Anregungen geprüft und gegebenenfalls in die Pläne eingearbeitet. Frühestens im Mai wird der Planungsausschuss über den Baubeschluss entscheiden. „Im Herbst“, so hofft Michael Lobe, Chef des Gebäudemanagements, „könnte mit dem Abriss des benachbarten, ehemaligen Betriebshofs begonnen werden“. Auf dessen Grundstück soll eine neue Kindertagesstätte mit vier Gruppen entstehen. Wann dann mit Sanierung und teilweisem Abriss der alten Fabrik begonnen werde, sei noch offen. Die Arbeiten müssten nach der Beschlussfassung ausgeschrieben werden.

Geht es nach Christian Kaindl, bliebe das Café bis Weihnachten geöffnet. „Dann haben wir traditionell mit den Besuchern, die dann von überall herkommen, nach der Bescherung daheim gefeiert“, berichtet er. Der Sozialwissenschaftler schätzt die Einrichtung und auch, dass die Stadt Monheim diese nicht nur erhalten, sondern auch erweitern will. „Damit sind wir eins von zwei städtischen soziokulturellen Zentren in NRW“, sagt er.

Während das Café im Rahmen der Erweiterung dem Abrissbagger zum Opfer fallen wird, soll der alte Konzertraum erhalten bleiben. „Es hat mehrere Workshops gegeben“, berichtet Kaindl. „Dabei ist sehr deutlich geworden, dass wir mehr Platz für unsere Arbeit benötigen.“ Denn vieles ist eher chaotisch-provisorisch organisiert. Wer das Sojus durch seinen ehemaligen Haupteingang von der Lottenstraße aus betritt, landet in der ehemaligen Arbeitslosenwerkstatt. Heute steht dort ein Kicker. An einem abgenutzten Tisch, wo das Szenemagazin „Metropolis“ produziert wurde, können Künstler an ihren Ideen arbeiten. Bands nutzen den Raum als Umkleide und die Sojus-Mitarbeiter als Lagerraum.

„Das alles soll besser strukturiert und großzügiger gestaltet werden“, sagt Kaindl und zeigt auf die vielen Stufen, die provisorisch mit Rampen ausgestattet sind, um die Barrieren abzubauen.

Nach der Umgestaltung soll das Sojus doppelt so viel Fläche haben wie vorher. Auf drei Etagen – wobei das Erdgeschoss als Keller gilt – entsteht Platz für Duschen, mehr Lager- und Probenräume, Büros sowie Ateliers. Zu betreten ist das Sojus dann ebenerdig von der Kapellenstraße aus. An Kasse und Garderobe vorbei geht es dann zur Bühne.

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