Monheim Messdiener rufen ratschend zum Gebet

Monheim · In Monheim engagieren sich 230 junge Leute mit Freude für die Kirche.

 Die Messdiener in Monheim ziehen am Karfreitag durch die Stadt.

Die Messdiener in Monheim ziehen am Karfreitag durch die Stadt.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Ein rosa Plakat hängt in den Jugendräumen im Pfarrer-Franz-Boehm-Haus, worauf die Messdiener, die dort ihre Gruppenstunden veranstalten, Begriffe festgehalten haben, die sie mit ihrem Messdienersein verbinden. Geborgenheit, Freunde, Inklusion und Friede sind darauf ebenso vermerkt wie Dienen, Glaube und Gemeinschaft. „Wir haben in ganz Monheim insgesamt 230 Messdiener“, weiß Diakon Stefan Wickert.

Zoe Schwanke ist seit Herbst 2017 dabei. „Ich war bei den Sommerfahrten ein paarmal dabei und meine Messdiener-Freunde haben mich überredet, mitzumachen“, erzählt die 16-Jährige. Sie hat es nicht bereut. „Ich mag die Gemeinschaft“, sagt sie. Das geht auch Daniel Schlitt so. „Mir machen die Gruppenstunden am meisten Spaß“, sagt der Zwölfjährige, „und die Großgruppenstunden. Da treffen wir uns mit allen.“ Die Gruppenstunden sind natürlich dazu da, die Gemeinschaft auszubauen. Es werden Spiele gemacht, man spricht und lacht miteinander, aber sie dienen auch dazu, die Messdiener mit ihren Aufgaben vertraut zu machen.

„Unsere Aufgabe ist eigentlich alles das zu tun, was den Pfarrer unterstützt“, erklärt Lukas Kafczyk. Der 17-Jährige fand die Messdiener schon als Kind interessant, wenn er mit seiner Mutter die Messen besucht hat. Schließlich hat er eine Gruppenstunde besucht. „Seitdem bin ich voll dabei“, sagt er. Inzwischen ist er Messdiener-Leiter, wie Moritz Feldmann (17) und Hannah Liedtke (17). Die drei dürfen die  Messdiener übernehmen, die sich nach der Kommunion anmelden werden.

Moritz Feldmann ist seit 2011 dabei. „Ich war in der Übermittagsbetreuung meiner Schule und dort hat ein Messdiener sein freiwilliges soziales Jahr gemacht“, erzählt er, „der hat mich überzeugt. Das war ein netter lustiger Typ.“ Hannah Liedtke kam durch ihre Schwester und ihre Cousine zum Messdienen. „Ich war bei Gruppenstunden dabei und wurde Teil der Gemeinschaft“, erinnert sie sich. Einmal in der Woche treffen sie sich zu Gruppenstunden. Dann werden auch die Aufgaben während der Messe gelernt. „Die Leuchter gehen voraus. Wein und Brot werden zum Altar gebracht und nachher wieder weggeräumt“, erzählt Lukas, „außerdem helfen wir dabei, die Kollekte einzusammeln.“

Weihrauch schwenken bei den Hochämtern ist meist den erfahrenen Messdienern vorbehalten. „Messdiener sein macht mir Spaß“, erklärt Rebecca Esser (14), „ich finde es gut, dass wir in der Messe dabei sind.“ Alle drei Jahre gibt es eine Messdiener-Wallfahrt. „Nach Rom“, sagt Diakon Wickert. Und für eine weitere Aktion sind die Messdiener zuständig – das Karratschen. An Karfreitag und Karsamstag ziehen die Messdiener mit Holzkaratschen durch die Straßen und machen Lärm. Früher waren sie dafür zuständig, in der glockenstillen Zeit die Messen zu verkünden. „Heute nutzen sie diesen Dienst, um Geld für die Messdiener-Kasse zu sammeln“, erklärt Wickert.

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