Monheim Monheimer monieren Radwegeführung

Monheim · Am Stand der Rheinischen Post diskutierten Bürger und Planer gestern lebhaft über die Radverkehrspläne der Stadt.

 Regen Zulauf hatte die Mobile Redaktion der RP vor dem Rathaus. "Radfahren in Monheim" lautete das Thema.

Regen Zulauf hatte die Mobile Redaktion der RP vor dem Rathaus. "Radfahren in Monheim" lautete das Thema.

Foto: Olaf Staschik

In knapp zwei Wochen stellen Fachbereichsleiter Andreas Apsel und die städtische Fahrradbeauftragte Stephanie Augustyniok gemeinsam mit dem Kölner Planungsbüro Via ein Radwegkonzept für Monheim vor, an dem auch viele Bürger in zwei Workshops mitgewirkt haben. Die Machbarkeitsstudie für den geplanten Radschnellweg soll noch 2015 erarbeitet werden. "Außerdem will die Verwaltung beantragen, in die Arbeitsgemeinschaft ,Fahrradfreundliche Stadt' aufgenommen zu werden", sagte Stephanie Augustyniok gestern am Stand der Mobilen RP-Redaktion vor dem Rathaus. "Wir sind also auf einem guten Weg."

"Radfahren in Monheim" lautete das Thema, zu dem zahlreiche Monheimer Anmerkungen und eigene Erfahrungen beisteuerten. Und nicht alle sind glücklich mit den Plänen der Stadt, die den Radverkehr von separaten Wegen wieder überwiegend zurück auf die Straße leiten will. "Es wird bald nur noch wenige Ausnahmen geben", betonte Andreas Apsel und nannte Beispiele: "Auf dem Teilstück zwischen Autobahn und Baumberger Chaussee sowie entlang der Berghausener Straße wird es bei der Nutzungspflicht des Radwegs bleiben." Die mit Schlaglöchern übersäte Strecke wolle der Landesbetrieb noch in diesem Jahr reparieren, versprach der Fachbereichsleiter.

Am Busbahnhof, wo Radfahrer nach dem Umbau bereits die Fahrbahn nehmen sollen, halte sich allerdings niemand an die neue Regelung, kritisierte Rainer Rüben, der oft mit dem Zweirad unterwegs ist. "Jede Hausfrau, die bei Edeka einkaufen will, fährt auf dem Bürgersteig", hat er beobachtet: "Das ist eine Fehlplanung." Die neue Konzeption lasse seiner Meinung nach viele Probleme unberücksichtigt.

Gertrud Bambeck (64) glaubt, dass besonders ältere Radfahrer mit dem Straßenverkehr überfordert sind und lieber auf abgetrennten Wegen fahren. Und so versucht die Verwaltung einen Spagat, um verschiedene Typen von Radlern in ihrem Konzept zu berücksichtigen. In Tempo-30-Zonen sollen Fahrräder durchweg auf der Straße fahren. Auf Straßen mit viel Verkehr (Tempo 50 bis 70) werden separate Radwege eingerichtet. Außerdem gebe es auf einigen Strecken teilweise Abtrennungen, erläuterte Apsel.

Für Diskussionen sorgte zudem der Kreisverkehr an der Baumberger Chaussee in Höhe des Poco-Marktes, der eine "völlig irreführende Vorfahrtsregelung" habe, wie Edda Blechschmidt es beschrieb. "Außerdem sind die Wege durch Wurzelwuchs der umliegenden Bäume stark beschädigt", sagte die 74-Jährige, die nach eigenem Bekunden "so oft es geht" mit dem Rad unterwegs ist. Zum Glück habe die Stadt inzwischen ein Warnschild platziert. Apsel kündigte an, dass der Kreisverkehr eine der 70 Maßnahmen des Fahrradkonzepts sei. "Monheim investiert insgesamt 4,5 Millionen Euro", sagte er. "Für Radfahrer wird sich vieles verbessern."

(dora)
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