Monheim Monheimer Kidstreff feiert Zehnjähriges

Ziel der Einrichtung im Berliner Viertel ist es, Kindern einmal am Tag eine warme Mahlzeit zu geben und einen Ort der Geborgenheit zu bieten.

 Beratungscentrumsleiterin Claudia Haag (m.) mit Kindern und Helfern vom Kidstreff.

Beratungscentrumsleiterin Claudia Haag (m.) mit Kindern und Helfern vom Kidstreff.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Zehn Jahre ist es her, da kamen die ersten Kinder in den damals neu geschaffenen „kids.treff“ an der Brandenburger Allee. Das Jubiläum der offenen Einrichtung des Beratungscentrums Monheim haben die Kinder und Erwachsenen vor Kurzem mit Hüpfburg, Basteln, Spielen, Schminken und gemeinsamem Essen groß gefeiert. Viel verändert hat sich in diesem Jahrzehnt nicht. Immer noch ist es Ziel des kids-treff, Kindern aus finanzschwachen Familien einmal am Tag eine gesunde warme Mahlzeit und ihnen einen Ort zum Spielen, der Geborgenheit und des Miteinanders zu gewähren.

„Anfangs kamen fünf bis sieben Kinder zu uns, aber nach kurzer Zeit waren es mit einem Schlag regelmäßig 20 bis 30“, erinnert sich Claudia Haag, Geschäftsführerin des Beratungscentrums, zu dem der Treff gehört. Schnell herumgesprochen habe sich das Angebot unter den Kindern, die nicht etwa kamen, weil ihre Eltern es wollten, sondern den Weg oftmals ganz allein in den kids.treff fanden. Zum Teil sind es Kinder der Klienten des Beratungszentrums, Kinder aus dem Viertel, bedürftige Jungen und Mädchen. „Es ist nicht immer so, dass es zuhause nichts zu essen gibt. Aber vielfach schwankt es zwischen Mikrowellen-Pommes und Chips“, sagt Haag. Im Treff gehe es deshalb vor allem auch darum, frisches Essen selber zu kochen und den Kindern eine gesunde Ernährung näher zu bringen. „Eine enorme Unterstützung ist uns dabei Heinz Hövener, der uns seit Jahren mit Essensspenden und finanziell unterstützt“, geht der Dank der Geschäftsführerin an den lokalen Einzelhändler.

Was die Kinder außerdem anzieht: Es ist ein offener Treffpunkt, jeder kann während der Öffnungszeiten kommen und gehen, wann er will. Zugleich bieten die vier Sozialarbeiter und Pädagogen plus zehn bis 15 Ein-Euro-Jobber einen verlässlichen Rahmen. „Sie können spielen, essen, vor allem aber finden sie Trost, Nähe und Aufmerksamkeit, die daheim manchmal fehlt“, erzählt Claudia Haag. Doch nicht nur die Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren profitieren von dem Angebot, auch den Ein-Euro-Jobbern, die regelmäßig kochen und die Drei-Zimmer-Wohnung an der Brandenburger Allee vorbereiten, bietet es Chancen: „Sie entdecken neue Wege, haben eine regelmäßige Aufgabe, einen festen Platz, an dem sie wahrgenommen werden. Die Wertschätzung auch der Kinder und Jugendlichen ist es, die sie weiterbringt“, sagt Haag. Einige begännen nach ihrer Arbeit als Ein-Euro-Jobber eine Aus- oder Weiterbildung, hätten irgendwann feste Jobs, gäben ihrem Leben neue Strukturen.

In diesem Jahr steht für die Kinder, die regelmäßig in den kids.treff kommen, noch eine besondere Attraktion auf dem Programm: Mit 30 Kindern und Jugendlichen geht es zum Jubiläumsausflug ins Kölner Odysseum.

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