Monheim Monheimer Fotograf gestaltet Heimatkalender
Monheim · Früher war das Fotografieren für Friedemann Fey nur ein Hobby, mittlerweile macht er es professionell.
Fotografie und Musik. Das scheint wahrhaftig zusammen zu passen. Schon der amerikanische Fotograf Ansel Adam stand vor dem Scheideweg: Pianist zu werden oder eine Fotografie-Karriere hinzulegen. Er entschied sich für letzteres und war wegweisend für die Schwarzweiß-Fotografie.
Adam ist das große Vorbild von Friedemann Fey, der sich allerdings vorerst für die Musik entschied und Lehrer für Musik und Geografie am Otto-Hahn-Gymnasium wurde. Außerschulisch war er als Oboist tätig. Nun aber ist der 74-Jährige in Pension und das Blatt hat sich gewendet. "Mittlerweile ist es genau andersherum. Jetzt ist die Fotografie meine Arbeit und die Musik ein Hobby", erzählt Fey.
Schon als er selbst noch Schüler war, fotografierte er mit Leidenschaft. "Zuerst habe ich ein Haus gebaut, dann kam Familie. Es entstanden viele Familienfotos. Dann habe ich bei Reisen Bilder gemacht. Aber bald fing ich an, auch hier in der Umgebung die Landschaft in Bilder zu fassen. Ab da war es dann ernsthafte Fotografie", sagt der leidenschaftliche Fotograf. Früher habe er nur analog fotografiert. Seit 2008 aber habe er sich detailliert mit der digitalen Technik auseinandergesetzt. Inzwischen ist er auch im Umgang mit dem Computer und den entsprechenden Programmen professionell. "Ich habe mir das alles selber beigebracht. Hauptsächlich aus Büchern", berichtet Friedemann Fey.
Oft sind die Schüsse schnell gemacht, dann sitzt er allerdings zwei Stunden vor dem Computer, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. "Das hier zum Beispiel. Es sind eigentlich drei Bilder, die zu einem zusammengebracht wurden. Ich wollte alles scharf haben und nicht nur den Vorder- oder Hintergrund. Also habe ich drei Fotos gemacht und jeweils einen Teil des Bildes scharf gestellt. Dann wurden sie übereinandergelegt", erklärt er. Dieses Verfahren erfordere aber viel Zeit, da solche Verbindungen von Fotos oft unnatürlich aussehen würden.
Die Idee zu einem Kalender hatte Friedemann Fey schon sehr früh. "Ich habe so viele Bilder im Archiv und die wollte ich in der Öffentlichkeit zeigen", sagt er.
Er hatte allerdings das Problem, nicht zu wissen, wie er den geschäftlichen Teil angehen solle. "Das war eine schöne Geschichte. Ich habe 2004 für meinen Abschied an der Schule Plakate drucken wollen und bin durch verschiedene Druckereien zur Beratung gegangen. Dann kam ich zu der Theissen Mediengruppe. Der Geschäftsführer war zufällig ein ehemaliger Schüler von mir. Er hat mir die Plakate gesponsert", berichtet Fey vom Zusammenkommen mit der Medien Gruppe. Nachdem der Fotograf seine Kalenderidee mehreren Firmen vorgestellt hatte und nie einen richtigen Abnehmer fand, kam ihm die Idee, mit der Theissen Mediengruppe zu kooperieren. "Ich gehe selber Klinkenputzen und gehe durch die Geschäfte, um den Kalender anzubieten. Den Rest erledigt dann mein Geschäftspartner", erklärt der pensionierte Lehrer.
Seit 2012 gibt es den Kalender jährlich. Es sind immer Bilder in der Umgebung des Düsseldorfer Südens über die Urdenbacher Kämpe bis nach Monheim enthalten. "Mir geht es um die lokale Verbindung. Ganz oft höre ich: Den Ort kenne ich, da jogge ich des öfteren lang, oder da gehe ich spazieren", berichtet Friedemann Fey. Das einzige Problem ist die Entscheidung, welche Bilder dann tatsächlich in den Kalender kommen.
"Ich habe eine Vorauswahl getroffen und diese auf Postkartengröße drucken lassen. Dann bin ich damit zu Michael Adloff, meinem Ansprechpartner für digitale Medien der Mediengruppe Theissen, gegangen. Er hat die Auswahl auf 50 Bilder reduziert", sagt Fey. Daraus habe er Probekalender gedruckt und diese den Abnehmern, zum Beispiel Buchhandlungen oder Nachbarn und Freunden gegeben. Diese konnte dann ihre favorisierten Fotos für bestimmte Monate wählen. "Die Abnehmer konnten also mitbestimmen", erklärt der Fotograf seine Entscheidung für die vorliegende Auswahl - bald auch für das Jahr 2015.