Monheim Monheimer Festhalle: Investor sagt ab

Monheim · Bürgermeister Zimmermann gibt Plan für eine Stadthalle aber nicht auf. Der Reitsportverein zeigt sich erleichtert.

 Der Schützenplatz vor dem Schützenheim, der die meiste Zeit des Jahres als Parkplatz dient, wird vorerst unbebaut bleiben. Nach dem Nein der Schützen zur Festhalle hat nun auch der Investor abgesagt. Er wird sich nun bei der Grundstückssuche auf den Kreis Neuss konzentrieren.

Der Schützenplatz vor dem Schützenheim, der die meiste Zeit des Jahres als Parkplatz dient, wird vorerst unbebaut bleiben. Nach dem Nein der Schützen zur Festhalle hat nun auch der Investor abgesagt. Er wird sich nun bei der Grundstückssuche auf den Kreis Neuss konzentrieren.

Foto: Matzerath, Ralph

Einmal mehr ist der Plan einer Stadthalle auf dem Schützenplatz gescheitert. Nachdem die St.- Sebastianus-Bruderschaft 1350 am Sonntag in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung die Festhalle abgelehnt hatte, hat nun auch der Investor Haydar Iltümür abgesagt. "Jetzt ist die Diskussion wieder auf Null zurückgedreht: Wir haben jetzt weder Investor noch Grundstück", erklärt Daniel Zimmermann.

Der Neusser habe für seine Pläne immer auch ein Grundstück im Kreis Neuss in Aussicht gehabt, das er jetzt weiterverfolgt. Dennoch sei für ihn das Thema Stadthalle nicht gestorben, betont Zimmermann. "Aber man sollte nicht erwarten, dass ich innerhalb von zwei Wochen eine Alternative präsentiere."

Dabei stellt er klar, dass die Stadt weder als Bauherr noch als Betreiber auftreten werde, das sei mit den wenigen Veranstaltungen nicht finanzierbar. Natürlich bedauere er die Entscheidung sehr. Die Stadt werde den Bebauungs-Plan für den Schützenplatz jetzt von der Tagesordnung des Planungsausschusses nehmen. Er strebe weiterhin die Änderung des Flächennutzungsplanes an, um den Schützenplatz als Sondergebiet auszuweisen, damit das Schützenheim später einmal erweitert oder neu gebaut werden kann, so Zimmermann.

Schon bei der Bürgerversammlung am Dienstagabend hatten vereinzelte Schützen moniert, dass sie sich angesichts der bevorstehenden Ausschusssitzung unter Druck gesetzt fühlen. Der Vorwurf, die Stadt wolle im Vorgriff auf eine Entscheidung der Schützen Fakten schaffen, klang an. Einer hatte dem Bürgermeister sogar prophezeit: "Wenn wir zur Wahl treten, geht das für Sie negativ aus."

Auch die CDU-Fraktion hatte sich bereits ablehnend positioniert. "Das war eben eine Nummer zu groß", kommentiert Markus Gronauer den Ausgang. Einen Alternativstandort im Gewerbegebiet habe es nicht geben können, weil dies den erst im Mai beschlossenen Vergabekriterien für Neuansiedlungen widersprochen hätte.

Damals war mit der Politik unter anderem ein Mindestgewerbesteueraufkommen und -Arbeitsplatzbesatz verabredet worden. Die CDU habe den Plan einer Halle aber nicht aufgegeben: "Wir sind gerade dabei, ein kleineres Konzept durchrechnen zu lassen, eines das maßstäblich zu unserem Monheimer Bedarf passt."

Im benachbarten Reitsportverein Monheim herrscht dafür kollektive Erleichterung. "Ein Grundstücksverzicht in dem Umfang wäre für uns nicht in Frage gekommen", sagt Stallbeauftragter Werner Kaiser. Um Platz für ein Parkdeck mit 55 Pkw zu bauen, wären vier Paddocks, der Springplatz und der Standort des Reitzelts für den Ponykindergarten sowie die Voltigierer weggefallen. Der Zufahrt zu dem Parkdeck hätten der Parkplatz für die Hänger und die Stroh- und Heumieten weichen müssen. Ohne dass klar war, wo im Landschaftspark Ersatzfläche geschaffen werden solle. Zimmermann: "Von dem Gelände hätte man sicherlich ein paar 100 Quadratmeter für den Springplatz abzweigen können."

(RP/rl/ila)
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