Monheim Monheimer feiern Baustellen-Ende
Monheim · Zahlreiche Kunden kamen in die City. Dementsprechend gut war die Stimmung der Händler bei der Baustellenabschlussparty.
Linda Rossbach ist guter Dinge. Mit einem Kuchentablett geht sie durch ihr Geschäft. Dazu gibt es aktuelle Literaturempfehlungen und ein kleines Schwätzchen. "Endlich ist der Laden wieder voll", freut sich die Buchhändlerin. "Die letzten acht Monate waren nicht einfach für uns." Gemeint ist damit die Großbaustelle in der Stadtmitte. Nun sind die Bauarbeiten an Kanalnetz, Rathausplatz und Kreisverkehr endlich abgeschlossen. Händler, Dienstleister und Gastronomen feierten am Samstag das vorläufige Ende der Belastungen. 2014 steht der nächste Abschnitt der Krischerstraße auf dem Plan — bis zur Einmündung Lindenstraße. Doch daran mag im Moment keiner denken.
"Als die Bauarbeiten richtig losgingen, sind bei uns die Umsätze deutlich eingebrochen und die Nerven wurden von Monat zu Monat dünner", beschreibt Rossbach die Situation. Ihr Geschäft liegt direkt an der Kreuzung zwischen Krischer- und Alter Schulstraße. "Ich bin einfach glücklich, dass es vorbei ist." Das Endergebnis gefällt ihr gut. "Hell, elegant und ein bisschen großstädtisch", sei der neue Rathausplatz. "Es ist richtig, dass die Innenstadt auf Vordermann gebracht wird", meint die Geschäftsfrau.
1,5 Millionen Euro hat die Stadt investiert, um die insgesamt rund 3800 Quadratmeter große Fläche neu zu gestalten. Knapp 60 Prozent des Geldes wurden allerdings unterirdisch verbaut. Die Kanalarbeiten waren mit Abstand der größte Kostenfaktor. "Man vergisst recht schnell, wie es vorher mal ausgesehen hat", findet Bürgermeister Daniel Zimmermann, der das vorherige Ambiente als "dunkel, eng und versteckt" beschreibt. Der Straßenverkehr sei zu dominant gewesen. "Jetzt gibt es vor dem Rathaus mehr Platz für Fußgänger und Gastronomen. Das ist ein wichtiger Schritt für die Entwicklung der Innenstadt."
Walter D´Inca ist Chef im Eiscafé Dolomiti. "Die Situation während der Bauarbeiten war sehr schlecht für uns", sagt er. "Es war laut, chaotisch und dreckig. Viele Gäste sind weg geblieben." Jetzt aber freue er sich auf die nächste Saison. "Wir können dann viel mehr Tische raus stellen und der Platz ist insgesamt schöner." Manfred Jung, Geschäftsführer der benachbarten Bäckerei, sieht es ähnlich: "Zwischendurch hatten wir Umsatzeinbußen von bis zu 50 Prozent, aber jetzt haben wir neue Parkplätze direkt vor der Tür und viel mehr Platz für Tische", sagt der Bäcker- und Konditormeister. "Die Stadt war sehr entgegenkommend und hat immer versucht, Lösungen für die Probleme der Einzelhändler zu finden. Dafür sind wir dankbar."
Am Samstag gab es viele Aktionen in den Geschäften. Mit Rabatten, Tombolas, Flammkuchen und Kinderschminken feierten die Händler von der Krischerstraße bis zur "Doll Eck" das Ende der Baustelle. Dazu spielte die "Juggets Band" Jazz und Dixieland auf der Straße. Bei Doris Hobden ("Papier und Mehr") an der Krischerstraße gab es zudem den ersten Glühwein des Jahres - bei rund 20 Grad Lufttemperatur.