Ferienprogramm Wo Kinder zu Circus-Künstlern werden

Monheim · Seit 2005 schlägt der pädagogische Circus Soluna sein Zelt auf der Bürgerwiese in Baumberg auf. Unter Anleitung von Ehrenamtlichen lernen Kinder akrobatische Kunststücke.

 Die jungen Teilnehmer genießen das Circus-Leben auf der Baumberger Bürgerwiese.

Die jungen Teilnehmer genießen das Circus-Leben auf der Baumberger Bürgerwiese.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Es wird jongliert, an Tüchern geturnt, auf großen Bällen gelaufen. Wo man hinschaut, sind die Workshops in vollem Gange, die Teilnehmer mit Feuereifer bei der Sache. Bereits seit dem 5. Juli läuft das Sommerferien Projekt „Circus Leben“, das die Kinder- und Jugendförderung der Stadt Monheim zusammen mit dem pädagogischen Circus Soluna aus Köln-Mülheim auf die Beine stellt. „Es läuft zum ersten Mal über drei Wochen“, sagt Fabian Kaina von der Jugendförderung.

Da nur 50 anstatt der sonst hundert Kinder pro Woche teilnehmen können, wurde das Projekt von zwei auf drei Wochen erweitert. Und trotzdem ist nicht genug Platz. „Wir mussten etlichen Kindern absagen“, bedauert Anna Hüsgen von der Jugendförderung. Dafür läuft das Circus Projekt durch die alle zwei Tage durchgeführten Corona-Tests aber wesentlich entspannter ab als im vergangenen Jahr. „So können sich die Kinder ohne Maske auf dem Gelände aufhalten und dürfen überall teilnehmen“, erklärt Fabian Kaina.

Jedes Kind kann auswählen, für welche beiden Workshops es sich anmelden möchte. „So ist in der Aufführung dann jedes Kind in zwei Nummern zu sehen“, erklärt Birger Koch, Leiter des Circus Soluna. Über eine Woche lang werden die Kinder zwischen sechs und 14 Jahren dann zu kleinen Artisten, Akrobaten und Clowns, um ihr neu erworbenes Können in der großen Abschlussvorstellung am Freitag zu präsentieren. „In diesem Jahr leider ohne Publikum“, sagt Birger Koch. Doch die Vorstellungen werden gefilmt und die Eltern können nachher die CD erwerben und so ihren Nachwuchs jederzeit  bewundern.

Es geht um das Miteinander der Kinder, die sich während der Workshops auch gegenseitig helfen und anfeuern oder gemeinsame Nummern erarbeiten. Das stärkt nicht nur das eigene Selbstwertgefühl, sondern gleichzeitig auch den Teamgeist. Geleitet werden die Workshops von Jugendlichen, die meist selbst schon als Kinder beim Circus Leben-Projekt dabei waren, so wie Pauline. „Ich war sieben Jahre als Kind dabei“, verrät die 17-Jährige. Jetzt bringt sie den Kindern das Kugel-Laufen bei. „Ich habe das selbst als Kind schon gemacht“, sagt sie. Im letzten Jahr hat sie zum ersten Mal als Teamer mitgemacht. „Ich finde es super“, sagt Pauline. „Die Kinder sind super motiviert.“

Einige haben bereits mehrmals teilgenommen und kennen sich aus, so wie Reena. „Ich war schon zweimal dabei“, verrät die Neunjährige. Sie hat sich für das Kugel-Laufen entschieden. „Das ist schon schwer“, gibt sie zu. „Aber ich habe gedacht, es wäre schwerer.“ Runter gefallen ist sie noch nicht. „Sie steht schon sehr sicher auf der Kugel“, lobt Pauline. Ebenfalls viel Körperbeherrschung braucht Noah, der sich für den Akrobatik-Workshop entschieden hat. „Es hat interessant ausgesehen“, erzählt der Neunjährige. Er ist zum ersten Mal beim Circus Leben-Projekt dabei und hat  schon drei neue Freunde gefunden. „Es macht sehr viel Spaß“, betont er. Neben der Akrobatik, die „manchmal schon schwer“ ist, hat er noch den Clown-Workshop ausgewählt. Damit hat er ein kontrastreiches Programm. Und wenn er an die Vorstellung denkt? „Dann bin ich ein bisschen aufgeregt“, gibt Noah zu.

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