Monheim Kripo geht von Totschlag aus

Monheim · Die Polizei sucht weitere Zeugen der Bluttat in Monheim.

 Am Sonntagmorgen stellten Freunde des Opfers Kerzen auf. Unweit der Gedenkstätte spielte sich die Tat ab.

Am Sonntagmorgen stellten Freunde des Opfers Kerzen auf. Unweit der Gedenkstätte spielte sich die Tat ab.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf möchte vorerst nichts zur genauen Todesursache des 36-jährigen Monheimers sagen, der in der Nacht zu Samstag an den schweren Verletzungen gestorben war, die ihm zwei unbekannte Täter bei einem Streit auf der Mittelstraße zugefügt haben. „Wir hoffen noch auf weitere Zeugenaussagen, die wir dann mit dem Verletzungsbild abgleichen können“, erklärt der ermittelnde Staatsanwalt Stefan Peters. Bisher wisse man nicht, wie die Tat genau abgelaufen sei. Ob die Tat ein versuchter Raubüberfall war, eine Pöbelei sie ausgelöst hat und der Streit eskaliert ist. Letzteres sei bisher nur eine Hypothese.

Strafrechtlich werde das Geschehen momentan als  Totschlag bewertet. „Das kann sich aber je nach Ermittlungsfortschritt in alle Richtungen bewegen, bis hin zu Mord. Es könnte aber auch auf eine Körperverletzung mit Todesfolge hinauslaufen“, sagt Peters. Dazu aber müsste man den Tatablauf genau kennen. „Momentan besteht der Anfangsverdacht, dass man so auf das Opfer eingewirkt hat, dass es stirbt.“ Dann müsse man noch klären, welchen Anteil die beiden Täter jeweils an der Tat hatten.

Ebenfalls ungeklärt ist, ob Drogen oder Alkohol im Spiel waren. Drei Tage nach der Tat würde ein entsprechender Bluttest keine Ergebnisse mehr liefern. Das Opfer war offenbar so schwer verletzt worden, dass es trotz intensivmedizinischer Behandlung starb. Die Frage, ob der 36-Jährige durch ein Eingreifen der Zeugen hätte gerettet werden können, ist daher rein spekulativ. Als erstes sollte man ohnehin immer die Polizei rufen, sagt Ulrich Löhe, Sprecher der Kreispolizei. Im Zuge ihrer Ermittlungen habe die eingerichtete „MK Mittel" Hinweise aus der Bevölkerung erhalten, die geprüft werden, teilen Polizei und Staatsanwaltschaft mit, können aber aus ermittlungstaktischen Gründen keine weiteren Auskünfte geben. Gerüchte über angebliche Festnahmen werden nicht bestätigt. Die Polizei appelliert, keine Gerüchte – auch nicht im Netz – zu streuen. „Dies hindert die Arbeit unserer Mordkommission.“ Hinweise nimmt die Polizei unter Tel. 02173 9594-6350 oder 110 entgegen.

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