Verkaufsoffener Sonntag Vater Rhein bespaßt den Martinsmarkt

Monheim · Der traditionsreiche Martinsmarkt zog mit Programm und verkaufsoffenem Sonntag Tausende in die Monheimer Innenstadt.

 Mitten im Gewühl des Martinsmarkts zeigte sich Stadtführer Holger Franke als Vater Rhein.

Mitten im Gewühl des Martinsmarkts zeigte sich Stadtführer Holger Franke als Vater Rhein.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Tausende Menschen, jung bis alt, tummelten sich am Sonntagnachmittag – trotz großräumiger Baustellen – auf dem Martinsmarkt in der Innenstadt. Auch zahlreiche Auswärtige besuchten die traditionelle Veranstaltung. Neben den Ausstellern profitierten auch die am Nachmittag geöffneten Läden vom Zulauf.

Heiterer Trubel, Musik, Gesprächsfetzen und Kinderrufe mischen sich zu einem akustischen Wirrwarr. Dazu steigt der Duft von Flammkuchen, Crêpes und Kastanien in die Nase. Vor dem kleinen Gehege des Alpaka-Minizoos haben sich viele junge Familien eingefunden. Die zotteligen Südamerikaner sind nicht nur für die Kinder ein echter Hingucker.

Ein herbstlicher Wind weht sanft auf und ab, doch es bleibt trocken. Mittendrin wandelt eine außergewöhnliche Gestalt mit grau, braunen und blauen Stofffetzen am langen Mantel baumelnd und einem mit Muscheln und Farn bedecktem Helm auf dem Kopf. Er grinst die ihn überrascht anschauenden Passanten an und grüßt. Hinter dem Kostüm, das Vater Rhein darstellt, verbirgt sich Stadtführer Holger Franke. „Das Kostüm ist erst gestern fertig geworden“, sagt er stolz und öffnet vorsichtig seinen Mantel. „Ich trage sogar Rheingold bei mir“, fügt er schmunzelnd hinzu.

Franke ist an diesem Nachmittag nur eine von vielen Attraktionen: Auch Feuerwehr-Auto und Hüpfburg, Kindertheater und Bobby-Car-Parcours ziehen Eltern mit ihren Kindern magisch auf den Rathausplatz. Die Monheimer Kulturwerke haben einen kleinen Zauberwald mit großgewachsenen Blumen und Pilzen aufgestellt, in denen sich immer wieder Mädchen und Jungen fotografieren lassen. „Es ist zwar nicht riesig aber wirklich liebevoll gestaltet“, lobt Besuchern Martina Reigen aus Wuppertal. Mit Ehe- und Sohnemann ist sie gezielt zum Martinsmarkt nach Monheim gekommen. „Liebe Freunde haben ihn uns empfohlen und wir sind wirklich begeistert.“

Von der Bühne schmettert die Coverband 2nd Hand D.u.o. derweil Hits vergangener Jahrzehnte. Ringsum stehen die Besucher an Buden, schlemmen und genießen. An der gut bestückten Bude von Silke Janzen bestaunen Kunden schöne Filztaschen. „Oh, schau mal“, entfährt es einer jungen Frau, während sie auf eine der Taschen deutet. „Die Gänseliesel und der Spielmann sind ja da drauf.“ Das Motiv, erzählt Silke Janzen, sei beliebt bei den Monheimern. Sie biete aber auch andere gestickte Designs an, wie etwa die Skyline diverser Städte. Janzen, die seit 1994 einen Pferdezubehörshop an der Schulstraße betreibt, steht erstmals beim Martinsmarkt draußen im Gewühl. Wegen der Baustelle sei sie in diesem Jahr direkt mit einem Stand auf die Krischerstraße ausgewichen, statt im Laden zu stehen. „Ich bin überrascht, wie voll das Zentrum ist.“ Ihre Ware, prominent an der Pulsschlagader des Martinsmarkts, werde gut angenommen.

 Hingucker waren beim Martinsmarkt die Filztaschen von Linda (l.) und Silke Janzen.

Hingucker waren beim Martinsmarkt die Filztaschen von Linda (l.) und Silke Janzen.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Auch Julia Eichstädt freut sich über ein gutes Geschäft. Die Mitarbeiterin der Buchhandlung Rossbach hat allerhand zu tun. „Wir sind gut besucht, auch von Kunden, die wir sonst nicht im Geschäft sehen.“ Viele, vermutet Eichstädt, nutzen diesen verkaufsoffenen Sonntag, um erste Weihnachtseinkäufe zu erledigen oder, wie in Modeläden zu sehen ist, sich in Ruhe einzukleiden.

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